Flug QZ8501

Experten sehen Parallele zu Air-France-Absturz

Ausland
06.01.2015 14:25
Zehn Tage nach dem Absturz einer Air-Asia-Maschine in Indonesien mit 162 Menschen an Bord kommen Bergung und Ursachenforschung nur schleppend voran. Dabei ist die Absturzstelle in der Javasee im Prinzip bekannt, das Wasser ist keine 50 Meter tief. Experten sehen indes eine Parallele zu einem Air-France-Absturz im Jahr 2009.

Flug QZ8501 sei nach den Radaraufzeichnungen zu langsam geflogen, meint etwa Geoffrey Thomas, Luftfahrtexperte und Betreiber des Online-Portals AirlineRatings.com, und zitiert einen A320-Piloten: "Wenn die Aufzeichnungen stimmen, gab es einen Strömungsabriss - praktisch exakt dasselbe wie bei Flug AF447."

Parallelen zu Absturz von Air-France-Jet
Bei AF447 geht es um eine Air-France-Maschine, die 2009 im Atlantik abstürzte. Vereiste Sonden gaben den Piloten damals falsche Geschwindigkeiten an. Sie reagierten falsch, die Maschine wurde zu langsam und stürzte aus 11.000 Metern Höhe ins Meer.

Im Fall von Air Asia bliebe die Frage: Warum war die Maschine zu langsam? Bekannt ist vorläufig nur, dass der Pilot Gewitterwolken umfliegen wollte. Laut einem ersten Bericht zur möglichen Absturzursache der Maschine mit der Flugnummer QZ8501, dürfte ein starkes Unwetter entlang der Flugroute zur Katastrophe am vergangenen Sonntag geführt haben . Kurz bevor der Jet von den Radarschirmen der Luftraumüberwachung verschwand, hatte der Pilot zwar schlechtes Wetter gemeldet und einem Tropensturm ausweichen wollen, aber keinen Notruf abgesetzt.

Blackboxen bislang noch nicht gefunden
Die Blackboxen müssen aber erst gefunden werden. Den Indonesiern fehlt dazu die Ausrüstung, wie sie eingeräumt haben. Deshalb sind Marineschiffe aus Singapur und Russland in der Region. Ihre Geräte können die Ultraschallsignale auffangen, die die Boxen 30 Tage lang aussenden.

Diese und andere Hilfe sei hoch willkommen, mache die Sache aber auch kompliziert, schrieben zwei Verteidigungsstrategen in der Zeitung "Jakarta Globe": "Schließlich handelt es sich bei allen Helfern um Militärangehörige." Sie gehen nicht ins Detail, aber denkbar ist, dass die Koordination nur schleppend läuft - um zu verhindern, dass Nachbarländer nebenbei womöglich Militärbasen an den Küsten ausspähen oder fremdes Militär Einblicke in vertrauliche Abläufe erhält.

Bergungsarbeiten gehen schleppend voran
Kompliziert ist die Suche nach Opfern und Wrackteilen auch, weil schlechtes Wetter meterhohe Wellen aufpeitscht. Außerdem reduzieren Sedimente, die der Regen von den Küsten ins Wasser gespült hat, die Sicht im Meer zeitweise auf Null. Die Strömung treibt außerdem leichte Wrackteile und Leichen immer weiter vom angenommenen Absturzort weg.

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