Es war der erste Etappensieg eines Österreichers bei der Dakar seit 15 Jahren, als Heinz Kinigadner im Jahr 2000 eine Motorrad-Etappe gewonnen hat. Walkner verbesserte sich damit in der Gesamtwertung auf Rang drei. Der ehemalige Motocross-Weltmeister der Klasse MX3 liegt nun 10:33 Minuten hinter dem spanischen Honda-Fahrer Juan Barreda und 5:00 Minuten hinter dem Portugiesen Paolo Goncalves (Honda). Coma folgt mit 17 Sekunden Rückstand auf seinen Trainingspartner Walkner auf Rang vier.
"Alles hat zusammengepasst"
"Schon extrem geil, dass ich die Etappe gewonnen habe. Ich habe schon gemerkt, dass ich schnell war und wenn alles passt, hätte ich mit einem Top 3 Platz gerechnet, aber gewinnen? Es hat heute einfach alles zusammengepasst", freute sich Walkner über seinen Erfolg, nachdem er sich schon auf den ersten zwei Etappen mit den Rängen sieben und sechs im Vorderfeld klassiert hatte.
Der Kuchler berichtete von einer zunächst leichten, danach aber schwierigen Etappe, die die Fahrer auf fast 3.500 Höhenmeter geführt hat. "Ich hatte richtig viel Spaß und war in einem guten Flow. Ab Kilometer 150 wurde es dann schwieriger. Wir mussten durch ein Flussbett mit vielen Kugelsteinen und Löchern. Es war sehr schwer eine gute und sichere Spur zu finden. Einmal bin ich kurz umgefallen, dabei ist der Gasgriff kurz hängen geblieben. Ab Kilometer 180 hab ich begonnen, Fehler zu machen und ab 200 hab ich mich dann ein wenig zurückgenommen und es lief wieder besser", lautete seine Analyse.
Strapazen machen sich bemerkbar
Die Strapazen machen sich aber schon ein bisschen bemerkbar. "Körperlich geht es mir gut, aber ich merke schon, dass es härter wird und ich im Kopf müde werde", sagte Walkner. "Es hat in der Nacht plus 33 Grad und unter Tags über 40, ich schlafe maximal vier bis fünf Stunden und der Schlafentzug ist schon zäh. Aber mir ist bewusst, dass es noch härter wird. Morgen geht es wieder um 4:30 los - ich freu mich drauf", erklärte der 28-Jährige vor dem Abschnitt von Chilecito nach La Rioja.
Bei den Autos (284 km) holten sich die argentinischen Lokalmatadore Orlando Terranova/Bernado Graue im BMW Mini den Tagessieg vor Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (RSA/GER) im Toyota. Der gesamtführende Nasser Al-Attiyah aus Katar büßte mit Beifahrer Matthieu Baumel als Tagesfünfter wertvolle Zeit ein. Al-Attiyah/Baumel führen nun mit 5:18 Minuten Vorsprung auf De Villiers/Von Zitzewitz und 18:05 vor Terranova/Graue. Auf Rang vier folgt der ehemalige Rallye-Weltmeister und Dakar-Gewinner Carlos Sainz im Wagen von Rückkehrer Peugeot (+19:32 Minuten).
Todesfall: Ungeklärte Ursache
Die dritte Etappe der Rallye Dakar ist von einem Todesfall überschattet worden. Der 39-jährige polnische KTM-Motorradpilot Michal Hernik kam auf dem Teilstück zwischen San Juan und Chilecito aus bisher ungeklärter Ursache ums Leben. Es ist der bereits 66. Todesfall in der Dakar-Geschichte.
Ergebnisse der Rallye Dakar vom Dienstag - 3. Etappe (San Juan - Chilecito, 220 km Wertungsprüfung):
Motorräder: 1. Matthias Walkner (AUT) KTM 2:34:28 Stunden - 2. Marc Coma (ESP) 0:40 zurück - 3. Joan Barreda (ESP) Honda 1:53 - 4. Toby Price (AUS) KTM 2:45 - 5. Paolo Goncalves (POR) Honda 2:49 - 6. Alain Duclos (FRA) Sherco 3:11. Gesamtwertung (nach 3 Etappen): 1. Barreda 9:43:05 - 2. Goncalves 5:33 zurück - 3. Walkner 10:33 - 4. Coma 10:50 - 5. Ruben Faria (POR) KTM 12:10 - 6. Price 12:24.
Steckbrief Matthias Walkner (28 Jahre):
Geboren: 1. September 1986 in Kuchl/Salzburg
Größe/Gewicht: 1,79 m/82 kg
Familienstand: ledig
Wohnort: Kuchl/Salzburg
Beruf: KTM-Werksfahrer
Hobbys: Bergtouren, Mountainbike, Grillen
Website: www.matthiaswalkner.com
Größte Erfolge:
Motocross:
Weltmeister MX3 2012, WM-Dritter MX3 2013
Sieger EM-Lauf 2009, EM-Gesamt-Fünfter 2009
Rallye:
Etappensieg bei der Rallye Dakar 2015
Gesamt-Elfter Rallye Marokko 2014
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