Verfolgungsindex
Übergriffe auf Christen deutlich zugenommen
"In der Türkei und in Indien (von Platz 28 im Vorjahr auf Platz 21 vorgerückt) zeigen die Wahlen radikal religiöser und nationalistischer Regierungschefs negative Auswirkungen auf die Situation der Christen", heißt es dazu von "Open Doors". Die christliche Nichtregierungsorganisation ist nach eigenen Angaben in mehr als 60 Ländern tätig.
IS für Verschlechterung im Irak verantwortlich
Die Verschlechterung der Situation für Christen im Irak ist unterdessen laut dem Index der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) zuzuschreiben. In Somalia und dem benachbarten Kenia (Platz 19/Vorjahr 43) sei die islamistische Al-Shabaab-Miliz für die Zuspitzung verantwortlich.
Die jüngsten Erhebungen von "Open Doors" zeigen jedenfalls, dass insgesamt mehr Christen in mehr Ländern verfolgt werden. Extremistengruppen wie Al-Shabaab, Al-Kaida im Maghreb und Boko Haram in Nigeria sind der NGO zufolge die Haupturheber der Verfolgung.
Ebenso machten subtilere Formen des Islamismus den Christen in Afrika das Leben schwer. Mit der Begründung, die heimische Kultur bewahren zu wollen, würden der gesamten Bevölkerung, ob muslimisch, andersgläubig, praktizierend oder nicht, islamische Praktiken aufgezwungen. Dies geschehe insbesondere in Dschibuti, Tansania und auf den Komoren.
Zahlreiche Verschlechterungen, wenige Verbesserungen
Laut dem "Weltverfolgungsindex 2015" sind zahlreiche Verschlechterungen zu verzeichnen, während es nur wenige Verbesserungen gibt, und zwar in Äthiopien (Platz 22/Vorjahr 17), Laos (28/ Vorjahr 21) und Sri Lanka (44/Vorjahr 29). Staaten wie Marokko und der Niger wurden von Ländern mit stärkerer Christenverfolgung von der Liste verdrängt.
Der jährlich veröffentlichte Weltverfolgungsindex von "Open Doors" ist eine Rangliste jener 50 Länder, in denen Christen am meisten betroffen sind. Der Index listet laut der NGO die Länder nach dem Schweregrad der Verfolgung und Repressionen von Christen auf. Die Expertenanalyse findet unter anderem mittels Fragebögen statt.
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