Erhält Morddrohungen

“Pornhub-Königin” aus dem Libanon spaltet das Netz

Web
08.01.2015 09:29
Weil sie vom Erotikportal Pornhub zum beliebtesten Pornosternchen 2014 gekürt wurde, erhält eine 21-jährige gebürtige Libanesin mit dem Künstlernamen Mia Khalifa im Netz derzeit zahlreiche Todesdrohungen aus der islamischen Welt. Vor allem im Libanon rollt in der Netzgemeinde eine Welle der Entrüstung über den Erotikstar hinweg. Khalifa selbst lässt sich von den Reaktionen allerdings nicht aus der Ruhe bringen. Via Twitter holte sie zum Gegenschlag aus.

Kurz, nachdem Khalifa von der Porno-Website zur beliebtesten Darstellerin gekürt wurde, wurde die Wahl auf Twitter schon intensiv diskutiert. Vor allem in ihrer libanesischen Heimat – die mittlerweile in Miami wohnhafte 21-jährige wurde in Beirut geboren – zeigten sich Internetnutzer erzürnt über die junge Frau.

Dass sich auf ihrem Körper Tattoos befinden, welche die erste Zeile der libanesischen Nationalhymne und ein Logo der libanesischen Streitkräfte zeigen, nehmen manche Libanesen persönlich. Und dass Khalifa in manchen ihrer Filme einen sogenannten Hidschab, also ein Kopftuch trägt, werten manche als blanke Blasphemie.

Morddrohungen und Beschimpfungen auf Twitter
In Folge der Wahl bei Pornhub und der Diskussion im Netz häuften sich die Stimmen jener, die Khalifa für ihre Berufswahl kritisieren. Vereinzelt drohen ihr Twitter-Nutzer dabei mit dem Tod, einer bedrohte Khalifa einem Bericht der britischen Tageszeitung "Daily Mail" zufolge offen mit der Enthauptung. In anderen Tweets erklären Internetnutzer aus der islamischen Welt, Khalifa werde für ihren Job "im Höllenfeuer" schmoren. In einem Tweet wurde Khalifas Gesicht gar auf das Opfer eines IS-Henkers montiert:

Die junge Frau lassen die derben Tweets allerdings erstaunlich kalt. Statt sich nach den Anfeindungen im Netz zurückzuhalten, holte sie über Twitter zum Gegenschlag aus – und erklärte ihren Kritikern, dass der Libanon weit größere Sorgen hätte, als eine ausgewanderte junge Frau, die nun in den USA als Pornodarstellerin ihren Lebensunterhalt verdient.

Sie twitterte – als kleinen Seitenhieb darauf, dass der Libanon seit Mai 2014 auf der Suche nach einem neuen Präsidenten ist: "Hat der Nahe Osten keine wichtigeren Sorgen als mich? Wie wäre es damit, mal einen neuen Präsidenten zu finden? Oder ISIS einzudämmen?"

Doch Khalifa tritt ihren Kritikern aus der arabischen Welt nicht nur mit kantigen Kommentaren, sondern auch mit provokanten Fotos entgegen. Kurz, nachdem sie von Pornhub zur beliebtesten Künstlerin gekürt wurde, postete sie auf Twitter und Instagram aufreizende Bilder, die weiteres Öl ins Feuer ihrer Kritiker gießen:

Auch, wenn ihre Profession nicht jedem Beobachter zusagt: Einen für Khalifas Bekanntheit positiven Nebeneffekt hat die Diskussion über die Pornhub-Königin im Netz schon jetzt. Auf Twitter werden mittlerweile fast im Minutentakt neue Beiträge veröffentlicht, die Khalifa zum Thema haben. Auf Twitter folgen ihr mittlerweile über 113.000 Menschen und auf Instagram sogar 149.000. Nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass Khalifa ihren Beruf erst seit drei Monaten ausübt.

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