Mehr als ein Dutzend Unternehmen zeigen ihre Drohnen: als ferngesteuerte Spielzeuge, fliegende Kameras für professionelle Filmaufnahmen oder unbemannte Flugzeuge für Industrie und Landwirtschaft. Drohnen hätten die "Möglichkeit, unser Leben positiv zu verändern", glaubt Intel-Chef Brian Krzanich.
Folgt wie ein Hund
Eine davon ist die "AirDog", die wie ein Hund ihrem Besitzer folgt, nur eben in der Luft. "Alles, was man dazu braucht, ist ein Tracker am Handgelenk", also ein kleines Gerät, das die Position des Besitzers an die Drohne weitergibt, wie Mitbegründer Agris Kipurs erläutert.
Vor allem bei Extremsportarten wie Surfen, waghalsigen Radfahrten oder beim Skifahren soll die "AirDog" spektakuläre Bilder aus der Luft liefern. "Wir hatten das Gefühl, dass wir die Art ändern können, wie Action-Sportarten gefilmt werden", sagt Kipurs, der zu einer Gruppe lettischer Ingenieure gehört, die sich zur Entwicklung der Mini-Drohne in Kalifornien angesiedelt hat.
Auch die "Hexo+"-Drohne des US-französischen Herstellers Squadrone System (Bild) kann darauf programmiert werden, ihrem Besitzer zu folgen und ihn aus jedem erdenklichen Winkel zu filmen. Ähnlich funktioniert die Drohne namens "Nixie", die auf der Consumer Electronics Show zu sehen ist. Sie sitzt etwas monströs wirkend zunächst am Handgelenk und kann von dort aus starten.
Luftkämpfe im Wohnzimmer
Das südkoreanische Unternehmen Byrobot zeigt indes seinen "Drohnen-Kämpfer", mit dem quasi zwischen Couch und Esstisch Luftkämpfe simuliert werden können. "Feindliche" Fluggeräte können nach Unternehmensangaben mit Infrarot-Signalen beschossen werden. Bei einem Treffer blinkten dann dessen Lichter und die Steuerkonsole vibriere.
Immer kleiner und billiger
Da die Regeln für den Einsatz von Drohnen bisher in den USA noch unscharf sind, versuchen einige Entwickler zu verhindern, dass ihre Geräte am Boden bleiben müssen. Die "Zano"-Drohne beispielsweise wiegt lediglich 55 Gramm und fällt damit nicht unter die US-Vorschriften, die für Fluggeräte ab 60 Gramm gelten, wie der Design-Chef der britischen Torquino-Gruppe, Thomas Dietrich, erläutert. "Wir haben eine Menge Technologie in ein sehr kleines Gehäuse gequetscht", sagt Dietrich.
"Zano" ist angesichts ihrer geringen Größe eine sogenannte Nano-Drohne - entwickelt für Luftaufnahmen und Selfies. Bei einem Preis von 279 Dollar (234 Euro) sei sie "für jeden erschwinglich", findet Dietrich.
Auch der französische Elektronikhersteller Parrot zeigt eine Reihe von Drohnen. Er präsentierte erst kürzlich "Bebop" - eine Drohne, die über ein Tablet oder ein Smartphone gesteuert werden und hochauflösende Videos machen kann. Die "eBee" des Schweizer Herstellers senseFly dagegen ist eher für den Einsatz in der Industrie gedacht: Sie kann aus der Luft Boden vermessen und Karten zeichnen.
Boomender Markt
Der Verkauf von Drohnen sei im vergangenen Jahr "sehr gut" gelaufen, sagt Parrot-Marketingchef Nicolas Halftermeyer. Der CES-Veranstalter CEA rechnet damit, dass Verbraucher in diesem Jahr etwa 400.000 Drohnen im Gesamtwert von 130 Millionen Dollar kaufen - das wäre ein Plus von 55 Prozent im Vergleich zu 2014. In fünf Jahren könnte laut CEA gar eine Milliarde Dollar umgesetzt werden. Den Herstellern stehen also offenbar glänzende Geschäfte bevor.
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