Kurz nach Anschlag
“Charlie Hebdo”-Ermittler beging Selbstmord
Helric Fredou erschoss sich in der Nacht nach dem "Charlie Hebdo"-Drama mit seiner Dienstwaffe in seinem Büro in der Stadt Limoges, wie der öffentlich-rechtliche TV-Sender "France 3" berichtete. Kollegen Fredous entdeckten seine Leiche gegen 1 Uhr früh. Vor seinem Selbstmord hatte sich der 45-Jährige mit Hinterbliebenen eines der Opfer getroffen.
Die Hintergründe der Tat sind unklar, zumal die Polizei den Suizid des Ermittlers bislang geheim gehalten hatte. Nun bestätigte ein Sprecher der Behörde den tragischen Vorfall. In einem Statement hieß es: "Mit großer Trauer haben wir die Nachricht vom Tod Helric Fredous vernommen. Unsere tiefste Anteilnahme gilt Helrics Angehörigen."
Zusammenhang mit Anschlägen unklar
Ob es einen direkten Zusammenhang mit den Pariser Anschlägen gab oder Fredou der Druck einfach zu viel wurde, ist nicht bekannt. Kollegen beschrieben den Beamten gegenüber "France 3" allerdings als "überarbeitet und Burnout-gefährdet". Zudem soll der alleinstehende, kinderlose Ermittler unter Depressionen gelitten haben. Erst im November 2013 hatte Fredou selbst die Leiche eines Kollegen auf dem Kommissariat von Limoges entdeckt - auch dieser hatte Suizid begangen.
Fredou hatte seine Karriere als Polizist im Jahr 1997 begonnen. 2012 stieg er zum Vizedirektor der regionalen Polizeidirektion von Limoges auf. Nach dem Anschlag auf das Satiremagazin wurde er damit betraut, im Umfeld eines der Opfer zu ermitteln. Seinen Bericht darüber reichte er nicht mehr ein.
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