Schairer hatte in der Qualifikation am Donnerstag die drittbeste Zeit aufgestellt, beim Abbremsen im Zielraum erwischte er eine Welle und überschlug sich. "Es waren ganz blöde Umstände, dass es mich aufgestellt hat. Das wird im Finale interessant, das Ziel ist nicht länger und größer geworden. Der Zielraum ist relativ steil und eisig. Zum Abbremsen ist es mit dem Snowboard auf einer Kante schwieger als mit den Ski auf zwei Kanten", erzählte er.
Dicker Knöchel
Nach der Qualifikation war er noch zuversichtlich gewesen, doch als er die Snowboard-Schuhe auszog, spürte er, dass mit dem Knöchel etwas nicht stimmt. "Als wir im Hotel waren, war der Knöchel sehr dick und blau und heiß und auftreten war schier unmöglich." Schairer ließ sich im LKH auf der Stolzalpe untersuchen, gebrochen ist nichts.
Bis ein Uhr in der Nacht und ab halb sieben in der Früh ließ er sich therapieren, ehe er sich eingestehen musste, dass ein Finalantritt unmöglich ist: "Wir haben alles getan, was in unserer Macht stand. Es war unmöglich, in den Snowboard-Boot reinzukommen. Und selbst wenn ich reingekommen wäre, hätte ich mir eingestehen müssen, dass es keinen Sinn macht, wenn ich heute an den Start gehe. Ich bin schon oft genug halbschwammig da oben gestanden. Und heute wäre es ums Gewinnen gegangen, und das wäre nicht möglich gewesen."
Der 27-Jährige Weltmeister von 2009 und Vizeweltmeister von 2013 bedankte sich bei seinen Trainern, dass sie mithalfen, die Vernunft siegen zu lassen. "Ich wäre wahrscheinlich wieder als Angeschossener an den Start gefahren. Wir haben beim Frühstück die Entscheidung zusammen getroffen, dass ich heute nicht antrete."
Schairer wird nun am Samstag weitere Untersuchungen machen, dann wird man sehen, wie es weitergeht. "Nun muss ich abwarten, bis der Bluterguss rausgeht und ich den Fuß halbwegs belasten kann."
Nicht die erste Verletzung
Für Schairer ist es nicht die erste Verletzung im Umfeld von Großereignissen. Am 20. Dezember 2013 hatte er sich in Lake Louise das Schultereckgelenk (das Gelenk zwischen Schulterdach und dem Schlüsselbein) gebrochen und vier Bänder in der Schulter gerissen. Für ihn begann ein Wettlauf mit der Zeit, um bis zu den Olympischen Spielen in Sotschi fit zu werden. Dort trat er dann "schmerzfrei" an, allerdings war im Achtelfinale Endstation.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.