Mega-Demonstration

Tschetschenen zeigen “Liebe zum Propheten”

Ausland
19.01.2015 12:50
Eine Million Tschetschenen hätten es werden sollen - zumindest Zehntausende folgten am Montag dem Aufruf ihres Präsidenten Ramsan Kadyrow und protestierten gegen die Mohammed-Karikaturen in "Charlie Hebdo". Unter "Allahu akbar"-Rufen (Gott ist groß) zogen sie vor die große Moschee in der Hauptstadt Grosny. Der in der Redaktion getöteten Journalisten wurde dabei nicht gedacht, vielmehr drohte Kadyrow bereits im Vorfeld mit martialischen Worten: "Ich bin bereit zu sterben, um solche Menschen zu bestrafen, die unseren Propheten beleidigen."

Aufgerufen zur Demonstration waren laut dem Präsidenten alle Menschen, "die sich nicht mit dem militanten Atheismus abfinden wollen". "Alle, die das 'Recht' von 'Charlie Hebdo' und anderen Medien unterstützen, religiöse Gefühle von eineinhalb Milliarden Muslimen zu verletzen, sind meine persönlichen Feinde", schrieb Kadyrow auf Instagram.

Meldungen über die Zahl der Teilnehmer variierten: Medien berichteten von Zehntausenden Demonstranten, ein Sprecher des russischen Innenministeriums sprach gar von 800.000 Kundgebungsteilnehmern. Tschetschenien hat insgesamt 1,2 Millionen Einwohner.

Kadyrow: "Ich bin nicht Charlie"
Der staatlich organisierte Protest richtete sich auch gegen Regierungen, die den Nachdruck der neuen Mohammed-Karikatur erlaubten. Das russische Fernsehen übertrug die Kundgebung live. Zu sehen war, wie Teilnehmer Luftballons mit roten Herzen aufsteigen ließen und ihre Liebe zum Propheten Mohammed bekundeten. "Ich bin nicht Charlie", hatte Kadyrow bereits am Samstag im russischen Staatsfernsehen erklärt. "Ich bin bereit zu sterben, um solche Menschen zu bestrafen, die unseren Propheten beleidigen."

Auch in der benachbarten Teilrepublik Inguschetien waren am Samstag 15.000 Menschen zu einer Demonstration gegen die Mohammed-Karikaturen zusammengekommen. Die russische Regierung hatte sich nach dem Anschlag in Paris zunächst solidarisch mit dem Satiremagazin gezeigt. Nachdem die überlebenden Zeichner in ihrer neuen Ausgabe jedoch einen weinenden Mohammed auf der Titelseite druckten, wendete sich das Blatt. Die Medienaufsicht in Moskau stellte den Nachdruck der Karikatur unter Strafe.

FPÖ-Besuch sorgte für Aufregung
Vor knapp zwei Jahren hatte die Reise einer FPÖ-Delegation nach Tschetschenien für Wirbel gesorgt. Der außenpolitische Sprecher Johannes Hübner und Vizeparteichef Johann Gudenus wollten sich damals "vor Ort ein Bild machen über die Lage in Tschetschenien, die Situation der dortigen Bevölkerung und die Einhaltung der Menschenrechte".

40.000 Tschetschenen in Österreich
Laut der Einschätzung der Politiker herrsche in dem Land "Ruhe und Frieden", womit laut Gudenus und Hübner eine Grundbedingung für die Rückführung von 40.000 Tschetschenen aus Österreich erfüllt sei.

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