Bei Rotem Zwergstern

“Kepler” entdeckt drei erdähnliche Planeten

Wissenschaft
19.01.2015 09:32

Mit dem reaktivierten Weltraumobservatorium "Kepler" haben Forscher gleich drei potenziell lebensfreundliche Planeten entdeckt, und zwar um einen "nur" 150 Lichtjahre von unserer Erde entfernten Stern. Der kleinste der Himmelskörper umkreise den Roten Zwergstern innerhalb der sogenannten habitablen Zone, berichten die Astronomen.

Der äußerste der drei Planeten hat den 1,5-fachen Durchmesser der Erde und umkreist den kühlen Roten Zwergstern mit dem Katalognamen EPIC 201367065 in einer Entfernung (der habitablen Zone), die es sehr wahrscheinlich macht, dass flüssiges Wasser und damit Leben, wir wir es kennen, auf ihm möglich wäre.

"Die Chance ist groß, dass es sich bei dem äußersten Planeten nicht nur um einen Felsplaneten handelt, sondern dass auf ihm zudem eine Temperatur herrscht, die flüssige Wasserozeane möglich macht", erläuterte Erik Petigura von der University of California in Berkeley in einer Aussendung. Mithilfe erdgestützter Teleskope sowie dem Weltraumobservatorium "Hubble" wollen die Forscher nun versuchen, spektrale Fingerabdrücke der Moleküle in den Atmosphären der drei entdeckten Planeten zu erstellen.

Das Weltraumteleskop "Kepler" (Bild: NASA)
Das Weltraumteleskop "Kepler"

Forscher hatten "Kepler" schon aufgegeben
2013 hatte die NASA "Kepler" bereits aufgegeben, nachdem zwei der vier sogenannten Drallräder defekt waren - drei sind notwendig, um das Observatorium so zu steuern, dass es immer in die richtige Richtung schaut. Bis Ingenieure im Vorjahr die geniale Idee hatten, das Licht der Sonne quasi als drittes Drallrad zu nutzen, und das Teleskop so wieder reaktivieren konnten.

Das Sonnenlicht übt Druck auf die Sonnenkollektoren von "Kepler" aus und stabilisiert die Sonde so in einer Achse. Allerdings musste für diese alternative Stabilisierung das Beobachtungsprogramm modifiziert werden, die Suche nach Erdenzwillingen konnte die NASA aber schließlich - unter dem neuen Missionsnamen "K2" - fortsetzen.

Teleskop fand schon 3500 Planetenkandidaten
Das nach dem deutschen Astronomen Joahnnes Kepler benannte Weltraumobservatorium "Kepler" war im März 2009 auf die Suche nach einer "zweiten Erde" gestartet. Mithilfe einer 95-Megapixel-Kamera hat es mehr als 150.000 Sterne im Sternbild Schwan beobachtet und solcherart bis dato über 3500 Planetenkandidaten bei anderen Sternen aufgespürt, von denen aber ein Großteil noch bestätigt werden muss.

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