Die Villa mit 1.100 Quadratmetern Wohnfläche habe umgerechnet nur rund 139.000 Euro in der Herstellung gekostet und auch das Wohnhaus sei deutlich billiger als bei konventioneller Bauweise, berichtet das IT-Portal "CNET".
Neben den geringeren Kosten – beim Baumaterial sollen sich durch den 3D-Druck 30 bis 60 Prozent der Kosten einsparen lassen, bei den Personalkosten sogar 50 bis 80 Prozent – ist auch die Geschwindigkeit des Verfahrens bemerkenswert. Durch die Nutzung eines riesigen 3D-Druckers konnte man die Gebäude um 50 bis 70 Prozent schneller fertigstellen als mit konventionellen Baumethoden.
Gigantischer 3D-Drucker fertigt Gebäudeteile
Ausgedruckt wurden die Gebäudeteile in einer Winsun-Fabrik. Dort steht ein 6,6 Meter hoher 3D-Drucker mit einer Grundfläche von zehn mal 40 Metern, der die Bauteile Schicht für Schicht ausdruckt. Das kann man sich vorstellen wie bei einem Zuckerbäcker, der mit dem Spritzbeutel mehrere Schichten Creme auf eine Torte aufträgt. Die Druckvorlagen werden mit CAD-Software erstellt, gebaut werden die Einzelteile aus einer Mixtur aus Bau- und Industrieabfällen, schnelltrocknendem Zement und einem speziellen Härtungsmittel.
Den 3D-Drucker hat Firmenchef Ma Yihe selbst entwickelt. Der Tüftler erforscht 3D-Druck bereits seit mehr als zehn Jahren und gilt als Spezialist auf dem Gebiet. Ma hatte bereits vor rund einem Jahr international für Aufsehen gesorgt, als er zehn kleine Häuser innerhalb eines Tages ausdruckte. Schon damals kündigte er an, mit seinem 3D-Drucker künftig auch größere Strukturen herstellen zu wollen.
Als nächstes druckt Winsun Brücken und Hochhäuser
Mit dem Wohnhaus und der ausgedruckten Villa hat er sich diesen Traum nun erfüllt. Zwar ist beim 3D-Druck von Gebäudeteilen und deren Montage immer noch Handarbeit erforderlich – etwa, um Stahlverstärkungen und die Isolierung einzubauen. Die Ersparnis von Arbeitszeit und Rohstoffen hält Ma dennoch für signifikant.
Geht es nach den 3D-Druckspezialisten von Winsun, ist bei Häusern und Villen deshalb auch noch lange nicht Schluss. Für Ma Yihe und sein Team ist der Bau von noch größeren Gebäuden, Brücken und sogar Wolkenkratzern im Bereich des Möglichen. Man darf also gespannt sein, welche Projekte Ma Yihe als Nächstes angeht.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.