Man traute seinen Augen kaum. Hätte man nicht gewusst, dass es anders ist, man wäre fix davon ausgegangen: Das ist Mario Matt, dieser große Slalomläufer, der zwei WM-Titel und im vergangenen Jahr auch Olympia-Gold gewann.
Michael, 21, wirkte tatsächlich wie eine Kopie des älteren Bruders. Mit diesem unvergleichlichen Stil, der Matt so viele Jahre von der Konkurrenz abhob. Von Gesichtszügen, Gestik und Mimik, als er wie schon so oft Mario unten im Ziel in der Leaderbox stand, sowieso.
Auch Mario startete in Wengen durch
Aber sogar vom ersten Anklopfen an die Weltspitze her. Im Jänner 2000, also vor 15 Jahren, hatte Mario ebenfalls in Wengen erstmals aufhorchen lassen: Weil sein Ski gestohlen worden war, fuhr er mit einem geborgten des Norwegers Finn Christian Jagge bis zum Ausfall wenige Tore vor dem Ziel auf Top-3-Kurs. Und heuer erstaunte Michael vor allem mit seiner Bestzeit im zweiten Lauf. Für ihn war es das fünfte Weltcuprennen, für Mario damals das erst zweite.
Der gewann danach sofort mit Nummer 47 sensationelle in Kitzbühel und im gleichen Jahr auch in Schladming. Erwartungen, die man freilich an Bruder Michael jetzt nicht stellen kann. Aber rechtzeitig vor den beiden Heimrennen am kommenden Sonntag und am 27. Jänner hat in diesen für Österreich abgesehen von Marcel Hirscher so durchwachsenen Slalom-Zeiten doch noch einer aus der jungen rot-weiß-roten Garde aufhorchen lassen.
Mario "irrsinnig" glücklich
Dabei hatte sich zu Saisonbeginn Mario noch etwas besorgt ob der Form des jüngeren Matt gezeigt. "Er war in der Vorbereitung teilweise schon sehr schnell – keine Ahnung, warum es jetzt nicht läuft!" Umso glücklicher war auch er über Michaels Wengen-Auftritt: "Es freut mich irrsinnig für ihn!" Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass der um 15 Jahre jüngere Bruder in Wengen letztlich als 16. sogar drei Plätze vor ihm landete.
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