Nach Protesten
Prügelstrafe für Blogger Badawi erneut ausgesetzt
Ein achtköpfiges Ärztekomitee habe nach einer Untersuchung empfohlen, dass Badawi aus gesundheitlichen Gründen nicht ausgepeitscht werden sollte, teilte die Menschenrechtsorganisation Amnesty International am Donnerstag mit.
Badawi war im Mai vergangenen Jahres zu zehn Jahren Haft und insgesamt 1.000 Stockschlägen verurteilt worden, weil er im Internet den Islam beleidigt und den Säkularismus gerühmt haben soll. Der Fall löste weltweit Kritik aus.
Kurz telefonierte mit saudischem Amtskollegen
Auch Österreichs Außenminister Sebastian Kurz hat sich nach Absprache mit Bundespräsident Heinz Fischer am Donnerstag erneut in die Causa eingeschaltet und mit seinem Amtskollegen in Riad, Prinz Abdul Aziz al-Saud, telefoniert. Der Minister habe noch einmal auf eine Begnadigung gedrängt. Konkrete Zusagen habe es jedoch noch nicht gegeben. Neben Kurz und Fischer hatte in den letzten Tagen auch Bundeskanzler Werner Faymann für die Freilassung des Bloggers plädiert.
Mit den beiden Parolen "Stop Torture" und "Free Raif" haben am Donnerstagnachmittag bei einer von Amnesty International Österreich initiierten öffentlichen Aktion vor der saudischen Botschaft in Wien rund 50 Personen für die Freilassung Badawis demonstriert. Zudem übergab Amnesty International 5.400 Protestunterschriften an die Botschaft.
Strafe bereits einmal ausgesetzt
Vor zwei Wochen hatte der 30-Jährige nach der Freitagspredigt in Jeddah die ersten 50 Stockschläge bekommen. In der vergangenen Woche wurde die Prügelstrafe für Badawi aus gesundheitlichen Gründen erstmals ausgesetzt.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.