Die am Donnerstag in Washington bekannt gemachte Anpassung, die erste seit 2012, sei Ausdruck der Unzufriedenheit der Wissenschaftler über den "unkontrollierten Klimawandel, die Modernisierung von Atomwaffen in aller Welt und übergroße Atomwaffen-Arsenalen". Diese seien eine "außergewöhnliche und unleugbare" Bedrohung für das Fortbestehen der Menschheit, heißt es in einer Presseerklärung des Bulletins.
Klimawandel als Hauptgrund angeführt
Vor allem der Klimawandel und die damit verbundene globale Erwärmung sowie der Umstand, dass bislang keine ernst zu nehmenden Gegenmaßnahmen eingeleitet worden seien, gibt den Experten zu denken. So sei etwa der Ausstoß von Treibhausgasen zurzeit um 50 Prozent höher als noch anno 1990, bemängeln die Wissenschaftler.
Erst vor einer Woche war bekannt geworden, dass das vergangene Jahr im weltweiten Durchschnitt das wärmste seit Beginn der Messungen war. Noch nie seit dem Beginn der Wetteraufzeichnungen anno 1880 sei es wärmer gewesen als 2014, berichteten das US-Wetteramt NOAA und die Raumfahrtbehörde NASA.
Die Entscheidungen über die sogenannte "Doomsday Clock" (Weltuntergangsuhr) trifft der Aufsichtsrat des "Bulletin of the Atomic Scientists", ein Gremium, dem renommierte Wissenschaftler aus aller Welt - darunter nicht weniger als 17 Nobelpreisträger - angehören.
Uhr stand schon einmal auf 17 vor zwölf
Die Uhr erscheint seit 1947 auf dem Titel des Bulletins und sollte ursprünglich nur symbolisieren, wie dicht die Menschheit an der Vernichtung durch Atomwaffen ist. Schon seit einigen Jahren betrachtet die Gruppe aber auch Umweltgefahren als tödliches Risiko.
Bei ihrer Einführung stand die "Doomsday Clock" auf sieben vor zwölf und wurde 1949, nach Zündung der ersten sowjetischen Atombombe, auf drei vor zwölf gestellt. Mit der Wasserstoffbombe waren es 1953 sogar nur zwei Minuten. Nach dem Fall der Berliner Mauer im November 1989 stellten die Forscher die Uhr aber wieder kräftig zurück - auf 17 Minuten vor Mitternacht.
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