Die Stromrechnung besteht aus drei Teilen: Dem reinen Energiepreis, den Netztarifen sowie Steuern und Abgaben. Ein Lieferantenwechsel ist nur beim reinen Energiepreis möglich. Der Netztarif hängt vom Standort ab und muss von der Regulierungsbehörde E-Control genehmigt werden. Zu den Abgaben zählen unter anderem die Ökostromförderung und die Energieabgabe.
Für einen durchschnittlichen Haushaltskunden mit einem Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden hat sich die jährliche Stromrechnung im Österreich-Schnitt mit dem Jahreswechsel um 2,75 Prozent oder 19 Euro auf 713 Euro verteuert, geht aus Daten der E-Control hervor. Der Anstieg ist praktisch zur Gänze auf den Anteil der Steuern und Abgaben zurückzuführen, während Netztarife und Energiepreise weitgehend stabil blieben.
Vergütung der Ökostrommengen steigt weiter
Grund für die Steigerungen bei Steuern und Abgaben um rund 8 Prozent ist vor allem die höhere Ökostromförderung. Ein Durchschnittshaushalt zahlt dafür heuer rund 100 Euro, nach rund 80 Euro im Vorjahr. Aufgrund der niedrigen Strompreise am Großhandelsmarkt ist die über Förderungen zu finanzierende Lücke zwischen Marktpreis und dem Einspeisetarif, den die Anlagebetreiber erhalten, größer geworden. Zudem steigt die Zahl der Ökostrom-Anlagen.
Die Vergütung der Ökostrommengen wird in den nächsten Jahren weiter steigen, wenngleich nicht mehr so drastisch, da Zug um Zug ältere Anlagen aus dem Förderregimes herausfallen, sagte Boltz. Heuer dürfte die Vergütung insgesamt - von Haushalts- und Gewerbekunden sowie Landwirtschaft und Großabnehmern - über 900 Millionen Euro liegen. Auf Basis des derzeitigen Förderregime wird der Peak der Vergütung 2018 mit rund 1,1 Milliarden Euro erwartet. Ab 2018/2019 falle eine größere Zahl von Ökostrom-Anlagen aus dem Förderregime.
Bis zu 200 Euro Sparpotential
Durch einen Wechsel des Energielieferanten könne sich ein österreichischer Stromkunde aktuell bis zu fast 200 Euro im Jahr sparen, betont Boltz. Der Anteil der Steuern und Abgaben an der gesamten Stromrechnung wird immer größer. Aktuell sind es im Österreich-Durchschnitt rund 37 Prozent, der Energiepreis macht rund 35 Prozent aus und die Netztarife rund 28 Prozent. Bei den Energiepreisen bewege man sich in Richtung Flexibilisierung, so Boltz.
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