Die Erinnerungen an die Vorjahrs-Demo sind nicht die besten: Beschädigte Polizeiautos, zertrümmerte Auslagenscheiben, verwüstete Innenstadt, brennende Mülleimer, Auseinandersetzungen zwischen dem "Schwarzen Block" ("Unseren Hass könnt ihr haben") und Elitetruppen der Polizei mit Verletzten, Chaos pur in der Innenstadt.
Polizeipräsident Pürstl auf die "Krone"-Frage, ob es diesmal nicht besser wäre, die Innenstadt am Freitagabend überhaupt zu meiden: "Dafür besteht kein Anlass, wie grundsätzlich kein Anlass zur Panik besteht. Aber gewisse Vorsichtsmaßnahmen sollte man schon treffen. So kann nur dringendst empfohlen werden, nicht mit dem Auto in die Innere Stadt zu fahren, der Verkehr wird aufgrund von mehreren Demonstrationen und Platzsperren der Polizei wahrscheinlich zum Stillstand kommen."
Autos nicht in der Innenstadt abstellen
Was Pürstl Einheimischen und Besuchern ans Herz legt, ist, das Auto nicht in der Wiener City abzustellen: "Wenn Tausende Demonstranten durch die Innenstadt ziehen, dann kann man nicht ausschließen, dass es zu allen möglichen Beschädigungen auch von Autos kommt."
Ob alle Demonstrationen zugelassen werden, entscheidet sich erst Freitagvormittag. Pürstl: "Wenn wir glauben, dass die öffentliche Sicherheit gefährdet ist, wird es Demo-Verbote geben. Schließlich geht es darum, Rechte und Sicherheit von Bürgern vor Randalen und Ausschreitungen zu schützen."
Restaurantbesitzer: "Wir vertrauen auf Einsatz der Polizei"
Eines jener Lokale, die 2014 von Demonstranten angegriffen wurden, ist das Schwarze Kameel. Chef Peter Friese denkt aber nicht daran, sich einschüchtern zu lassen und Freitag zuzusperren. Friese: "Wir vertrauen auf die Polizei und sind sicher, dass sie sich heuer nicht düpieren lassen wird. Würden wir zusperren, hätten Demonstranten ihr Ziel, Angst zu verbreiten, erreicht."
Vorsichtsmaßnahmen für seine Gäste wird Friese allerdings treffen: Der Fensterbereich wird dekoriert und für Gäste aus Sicherheitsgründen gesperrt sein. Immerhin ging letztes Jahr eine Scheibe in Trümmer.
Kommentar: Dem linken Mob die Stirn bieten
Alle Jahre wieder, bis etwas Schreckliches passiert? Hoffentlich nicht, kann man zur Freitagsdemo gegen den Burschenschafter-Akademikerball nur sagen, denn das wäre für Wien fatal.
Warum Tausende auf die Straße gehen, ist noch nicht ganz so heraus. Die einen – und das sei ihnen zugebilligt – aus innerster Überzeugung, dass sich da drinnen beim Ball auch Ewiggestrige tummeln. Kann schon sein, und Heinz-Christian Strache muss ja wissen, wie er sich von solchen Typen abgrenzt. Immerhin hat er für den Akademikerball sein Kommen zugesagt. Nähe zu Ewiggestrigen steht jedenfalls in diametralem Gegensatz zu dem Anspruch des FPÖ-Chefs, in Wien, auf Bundesebene oder sonst wo Regierungsverantwortung tragen zu wollen. Das würde mit Faymann ohnehin nicht gehen und mit der ÖVP nach dem Schüssel-Debakel wohl auch nicht.
Und die anderen Demonstranten? Linker Mob, wie Strache zu sagen pflegt, und damit hat er vollkommen Recht. Letztes Jahr haben diese Radaubrüder mit der Wiener Polizei zeitweise Katz und Maus gespielt. Zum Schaden von Unternehmern in der Wiener Innenstadt, denen bei Verwüstungen übel mitgespielt worden ist.
Umso bemerkenswerter der Chef des Schwarzen Kameels, der auch heuer nicht daran denkt, zuzusperren, weil dann die Chaoten ihr Ziel erreicht hätten. Man kann also der Polizei im Interesse der Bürger der Stadt nur ein gutes Gelingen wünschen und dass sie aus Fehlern gelernt hat.
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