Aus Sicht der Innenstadtbesucher fehlt es in den Stadtzentren an Angeboten aus den Bereichen Mode, Lebensmittel und Getränke sowie Multimedia, Elektronik und Foto. Besonders in kleinen und mittelgroßen Städten würden Handelsangebote im Bereich Bekleidung vermisst – teilweise jeder dritte Innenstadtbesucher bemängle die Auswahl in diesem Bereich.
Durchschnittlich bewerteten die Befragten ihre Innenstädte mit der Schulnote drei plus, wobei große Städte mit über 500.000 Einwohnern mit 2,5 am besten abschnitten, kleinere unter 25.000 Einwohnern mit 3,0 am schlechtesten.
"Das ist überhaupt kein gutes Ergebnis", so der Standortexperte des Handelsverbands Deutschland, Michael Reink. Der Handlungsbedarf sei groß. "Wir müssen zusehen, dass der Freizeitwert in den Innenstädten massiv erhöht wird." Reink warnte auch davor, Anziehungspunkte wie Ordnungsämter und Bibliotheken aus den Innenstädten fortziehen zu lassen. "Da sind einige Fehler gemacht worden."
"Online-Handel bedroht Innenstädte"
Viele Kommunalpolitiker begriffen nicht, wie sehr der Online-Handel ihre Innenstädte bedrohe, kritisierte Galeria-Kaufhof-Chef Lovro Mandac. Er forderte bessere Verkehrsverbindungen, kostengünstigere Parkplätze und mehr Sicherheit und Sauberkeit auf den Straßen. Einzelhändler müssten online wie offline verkaufen und beide Absatzwege verknüpfen.
Branchenvertreter forderten in Berlin eine gemeinsame Anstrengung von Handel und Politik, um die Anziehungskraft der Innenstädte zu steigern - etwa mit mehr Veranstaltungen wie "Nächten der Museen", kostenlosem WLAN-Zugang und längeren Öffnungszeiten.
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