Kommt Pilot frei?

Jordanien stimmt Gefangenenaustausch mit IS zu

Ausland
28.01.2015 13:37
Jordanien stimmt einem Gefangenenaustausch mit der Terrormiliz Islamischer Staat zu. "Wir sind bereit, die Gefangene Sajida al-Rishawi freizulassen, wenn der jordanische Pilot Leutnant Muath al-Kasaesbeh freigelassen und sein Leben verschont wird", teilte Regierungssprecher Mohammad al-Momani laut staatlichem Fernsehen am Mittwoch mit. Zur IS-Geisel aus Japan, Kenji Goto, machte er keine Angaben.

Die Extremistin Rishawi hat für den IS symbolischen Wert - sie soll die Schwester eines der Gründer der dschihadistischen Miliz sein. Die 1965 geborene Irakerin war Teil einer Terrorgruppe, die in der jordanischen Hauptstadt Amman im November 2005 mehrere schwere Anschläge verübte.

Die Extremisten hatten Bomben in Hotels gezündet und dabei 60 Menschen getötet und 115 verletzt. Rishawi überlebte, weil sich ihr Sprengstoffgürtel nicht entzündete. Die jordanische Justiz verurteilte die Extremistin zum Tode, seit 2006 wird ihr Schicksal jedoch in einem Berufungsprozess neu verhandelt.

Extremistin soll Schwester von Al-Kaida-Anführer sein
Die Pläne für den Anschlag sollen aus der Feder des 2006 getöteten irakischen Al-Kaida-Führers Abu Musab al-Zarqawi stammen. Rishawi, die die irakische Staatsbürgerschaft hat, soll eine Schwester Zarqawis sein. Die IS-Miliz ging aus der ehemaligen Al-Kaida-Zelle im Irak hervor - sie will Rishawi nun in die Heimat zurückholen.

Die Dschihadisten hatten in einem am Dienstagabend im Internet veröffentlichten Video behauptet, der jordanische Pilot Muath al-Kasaesbeh und eine japanische Geisel hätten nur noch 24 Stunden zu leben. Japan bemüht sich bereits seit einigen Tagen zusammen mit Jordanien um die Freilassung der Gefangenen.

Japanischer Reporter in der Gewalt des IS
Japans Außenminister Fumio Kishida bestätigte am Mittwoch, dass das Video den Journalisten Kenji Goto zeigt. Der festgehaltene Reporter erklärte in den Aufnahmen, die Geiselnehmer würden ihn töten, sollte nicht die in Jordanien festgehaltene Extremistin freikommen. Auf dem Video hielt er ein Foto des jordanischen Piloten in den Händen.

Die Extremistenmiliz hatte zwei Japaner verschleppt und offenbar bereits einen von ihnen enthauptet. Ein erstes Video zeigte Goto und Haruna Yukawa. Eine schwarz gekleidete Person drohte, die beiden Japaner würden innerhalb von 72 Stunden getötet, sollte Japan nicht 200 Millionen Dollar Lösegeld an die IS-Miliz bezahlen. Am Samstag wurde eine weitere Aufnahme bekannt, die vermutlich Goto mit einem Bild des enthaupteten Yukawa zeigt.

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