Neben den Hauptpreisen räumte Prochaskas Alpenwestern auch in den Kategorien Tongestaltung, Szenenbild, Musik, Maske, Kostümbild und Kamera ab. Immerhin konnte die Konkurrenz in den Darstellerkategorien glänzen. Murathan Muslu wurde als bester Darsteller für Umut Dags "Risse im Beton" ausgezeichnet und Erni Mangold für ihre Rolle in Houchang Allahyari "Der letzte Tanz".
Geburtstagsständchen für Mangold
Mangold, die vor zwei Tagen ihren 88. Geburtstag feierte, wurde neben der Trophäe als beste Darstellerin vom Saal auch mit einem Geburtstagsständchen und von Regisseur Markus Schleinzer mit 88 weißen Rosen bedacht - was die Geehrte mäßig begeisterte: "Die weißen Rosen schauen ein bisschen so aus, als wenn ich schon tot wäre."
Bei den eigentlichen Preisen, die wieder von Karl Markovics mit rauem Charme moderiert wurden, konnte sich neben dem achtfach gewürdigten "Das Finstere Tal" lediglich Jessica Hausners achtfach nominiertes "Amour Fou" in mehr als einer Sparte durchsetzen. So nahm das Kleist-Drama in den Kategorien Bester Schnitt (Karina Ressler) und bestes Drehbuch (Jessica Hausner) die Auszeichnung mit nach Hause. Sudabeh Mortezais fünffach nominierter Film "Macondo" blieb hingegen ohne Würdigung. Als bester Dokumentarfilm wurde "We Come As Friends" von Regisseur Hubert Sauper benannt, als bester Kurzfilm wurde "Rote Flecken" von Magdalena Lauritsch ausgezeichnet.
Gedenken an Flicker und Glawogger
Bei aller Freude über die Preise lag heuer im Festsaal des Wiener Rathauses auch ein Schatten über der Veranstaltung, waren im Vorjahr doch mit Florian Flicker und Michael Glawogger zwei wichtige Vertreter der Branche noch im jungen Alter verstorben. Ihnen wurde allerdings nicht mit melancholischen Reden, sondern mit stehenden Ovationen des gesamten Saales gedacht.
Abseits des persönlichen Gedenkens stand die Eröffnungsrede, die Cutterin Monika Willi und Kameramann Martin Gschlacht in Vertretung der beiden Akademie-Präsidenten Ursula Strauss und Stefan Ruzowitzky hielten, im Zeichen der Bedenken ob unsicherer Fördermittel. Gefragt seien Quoten für das heimische Filmschaffen und höhere Förderungen, die derzeit aber nicht in Aussicht seien. "Das viel zitierte Filmwunder Österreich wird also bereits im kommenden Jahr kleiner ausfallen", prognostizierte Willi dunkel.
Diese mahnenden Worte vernahm neben zahlreichen Prominenten aus Film und Fernsehen auch geballte politische Vertretung. Darunter fand sich Bundespräsident Heinz Fischer, der erstmals persönlich zur Gala erschienen war, für die er bereits den Ehrenschutz innehatte.
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