"Ein Imperium gegen den Westen entsteht": Diesen Titel trägt ein Interview mit Dugin auf der ungarischen Nachrichtenseite alfahir.hu. Die der rechtsextremen Partei Jobbik nahestehende Website fragt gleich zu Beginn, wie es denn mit der Zukunft Ungarns aussähe, sollte dieses Imperium zustande kommen. Dabei erklärt Dugin, er sehe das Ende der Nationalstaaten gekommen. Zu jenen Ländern, die zu existieren aufhören würden, würden demnach auch Ungarn und Österrreich zählen.
"Tripolare Weltordnung" als Ziel
Denn in der Eurasischen Union, die Dugin als Wiederaufbau der "Heiligen Allianz" sieht, die im 19. Jahrhundert nach dem endgültigen Sieg über Napoleon zwischen den Monarchien der Habsburger, des Zarenreiches und Preußens gegründet wurde, sei kein Platz mehr für einzelne Staaten. Dugin zufolge käme es dann zu einer "tripolaren Weltordnung", die aus den USA, Westeuropa unter deutscher Führung und eben der Eurasischen Union unter russischer Vorherrschaft bestehen würde.
Provokationen und Sabotage geortet
In dem Interview sieht der Philosoph auch gefährliche Versuche des Westens, Russland und damit die Eurasische Union von innen zu sabotieren und zu zerstören. Seiner Ansicht nach bestehe bereits eine "unsichtbare Weltdiktatur", deren verdeckte Strukturen allgegenwärtig seien - auch in der russischen Regierung, die vor allem durch die Ukraine-Krise und die damit einhergehenden Sanktionen des Westens geschwächt sei. Dugin hegt den Verdacht, dass gezielte Provokationen von außen - und hier vor allem seitens der USA - die beiden Brüderstaaten Russland und Ukraine zu Feinden machen sollen.
Dugin fürchtet auch um sein Leben
Der Nationalist erklärt in dem Interview aber auch, Angst um seine persönliche Sicherheit zu haben. Nachdem er bereits seine Anstellung als Universitätsprofessor verloren habe, fürchte er nun um sein Leben. "Sie können mich nur mehr umbringen", so Dugin. Wer ihn im Visier haben könnte, ob Geheimagenten des Westens oder aber Russlands, verriet der Nationalist allerdings nicht.
Extremist hat enge Kontakte zur FPÖ
Putins "Chefideologe" hat im Rahmen der Allianz rechter Parteien in Europa auch Verbindungen zur FPÖ geknüpft. Dugin war Anfang Juni extra zu einem Gipfel der Nationalisten mit FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache ins Stadtpalais Liechtenstein nach Wien gekommen. Wenige Monate später reiste dann der enge Strache-Vertraute Johann Gudenus nach Moskau, um bei einem obskuren Treffen in der Christus-Erlöser-Kathedrale die EU und eine angebliche "Homosexuellen-Lobby" zu kritisieren.
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