Salzburg (3.2.2015) - Zu wilden Straßenkämpfen zwischen Volksgruppen aus Afghanistan und Tschetschenien, ausgetragen mit Messern sowie Autos als Rammböcken, ist es am Sonntagabend in der Stadt Salzburg gekommen. Es gab ein massives Polizeiaufgebot, auch das Anti-Terror-Kommando ist seitdem im Einsatz. Die Exekutive zeigte sich in einem internen Rundschreiben entsetzt über die Brutalität und warnte eindringlich vor weiteren Auseinandersetzungen.
Begonnen hatte alles am späten Sonntagnachmittag. Ein Anrufer kündigte bei der Polizei ab 18 Uhr im Lehener Park Kämpfe zwischen Afghanen und Tschetschenen an. Ein massives Polizeiaufgebot rückte an und verhinderte das Ärgste. Zahlreiche Verdächtige wurden kontrolliert. Dann ein neuer Hinweis gegen 19 Uhr: In der Aribonenstraße sollte eine Schlägerei stattfinden - was sich allerdings als falsch herausstellte.
Wenig später überschlugen sich jedoch die Ereignisse: Ab 20 Uhr gab es zahlreiche Anrufe, dass ein Mann mit "einem großen Messer" in das Gasthaus "Stieglbräu" in der Rainerstraße gelaufen sei. Gleichzeitig trafen Meldungen über Raufereien im Bahnhofsbereich ein. Auch das Einsatzkommando Cobra rückte aus. Die Unfallstationen der Spitäler meldeten, dass verletzte Afghanen und Tschetschenen behandelt werden. Ein Auto wurde zudem durch einen Schlag mit einer Machete beschädigt.
Zahlreiche Messer sichergestellt
Nach 22 Uhr meldete sich der Funktionär eines tschetschenischen Vereins aus der Ignaz Harrerstraße und gab an, dass 40 Landsleute zu ihm geflüchtet seien, weil sie von Afghanen mit Schwertern bedroht worden seien. 80 Personen mussten sich daraufhin überprüfen lassen. Polizisten fanden dabei fünf Klappmesser, zwei Küchenmesser, ein Überlebensmesser mit 20-Zentimeter-Klinge, einen Schlagring, einen Schraubenzieher sowie eine Tasche mit leeren Gasflaschen. Angeblich geht es bei den Auseinandersetzungen um die Vorherrschaft im Drogenhandel.
Am Montagnachmittag entstand dann weitere Aufregung: Rund 20 Tschetschenen hatten sich nahe der Tankstelle beim "Kiesel" zusammengerottet. Ein Beobachter befürchtete Ausschreitungen und rief die Polizei. Binnen Minuten rückten die Exekutive und die Cobra an, die Gruppe wurde kontrolliert und nach Hause geschickt. Anzeigen gab es keine.
Beunruhigendes internes Rundschreiben der Exekutive
Wie beunruhigt die Exekutive über die aktuelle Entwicklung in Salzburg ist, zeigt ein internes Rundschreiben, das der "Krone" zugespielt wurde: "Auf Grund der derzeitigen Erkenntnisse könnte es in nächster Zeit zu tätlichen Auseinandersetzungen zwischen afghanischen und tschetschenischen Staatsbürgern kommen. Diverse Auseinandersetzungen gibt es seit 28. Jänner 2015."
Und weiter: "Über soziale Netzwerke wurden bereits Aufrufe bei befreundeten Gruppen beider Volksgruppen getätigt. Es sollen, speziell im Bereich Wien und Traiskirchen, Personen auf Abruf bereitstehen, um sofort nach Salzburg zu kommen. Auf das vermehrte Auftreten von Fahrzeugen der Marke BMW mit Wiener oder NÖ-Kennzeichen ist zu achten. Bei einem Einschreiten ist unbedingt auf die Eigensicherung zu achten. Der Personenkreis ist zumeist bewaffnet, mindestens mit Stichwaffen. Beim Einsatz am Sonntagabend in Salzburg wurden von Beamten auch Schusswaffen gesichtet."
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