Hotelanlage "The Gant" in Aspen, Appartement 1378: Mario Matt wird von Physiotherapeut Otmar Wallensteiner behandelt, Trainer Marko Pfeifer sitzt besorgt daneben. Nach dem schweren Trainingssturz hat für Matt der Kampf um den WM-Slalom begonnen.
"Gebe nicht so rasch auf"
Dienstagvormittag fuhr er nach Denver, sein rechter Fuß wird dort mit Lymphdrainagen behandelt. Matt: "Das ist nicht hilfreich – aber ich gebe nicht so rasch auf!" Augenzeugen des Sturzes waren schockiert. "Im ersten Moment dachte ich: Jetzt ist alles vorbei", erzählt Pfeifer. Und Marios Teamkollege Reini Herbst nickt: "Es hat wirklich schlimm ausgesehen. Und es ist für mich ein Wunder, dass das halbwegs glimpflich ausgegangen ist!"
Blutung im Knochen des Sprunggelenks
Wer die Bilder und das Video gesehen hat, der weiß, dass die Diagnose noch recht harmlos ist: Matt erlitt eine Blutung im Knochen des Sprunggelenks, die Kapsel ist leicht verletzt, das rechte Knie schmerzt ein wenig. Aber es hätte noch weit schlimmer ausgehen können. Und vor allem: Er muss die Hoffnung auf einen Start im WM-Slalom am Sonntag noch nicht ganz aufgeben.
"Die Chancen stehen derzeit 50:50", schätzt Pfeifer. Und der bald 36-jährige Matt, für den es das letzte Großereignis seiner Karriere sein dürfte, meint: "Die Schmerzen waren am Anfang schlimm, aber ich werde um den Start kämpfen."
Der Plan: Bis Freitag wird er in Denver behandelt, danach wird er probieren, ob er in einen Skischuh kommt. Falls das klappt, steigt er am Samstag auf die Skier und entscheidet dann über einen Start.
"Einen Matt darf man nie abschreiben"
Aber es wäre bei weitem nicht das erste Mal in Matts Karriere, dass scheinbar Unmögliches möglich wird: Er kam nach zwei schweren Schulterverletzungen wieder zurück, fiel später sogar aus den Top 40 der Weltrangliste – und wurde drei Jahre danach nach zwei WM-Titeln im Slalom sowie einem im Teambewerb im vergangenen Jahr in Sotschi Olympiasieger. Trainer Pfeifer vielsagend: "Eines wissen wir: Einen Matt darf man nie abschreiben!"
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