Das Staatsoberhaupt legte während der mehr als eineinhalbstündigen Festivität sogar seine Krawatte ab und band sich dafür ein offizielles Rapid-Pendant um. An den Grün-Weißen imponiere ihm besonders die "Kampfkraft und die Einsatzbereitschaft". Er selbst verbinde viel mit dem Traditionsverein. "Ich kann mich an ein 7:5 gegen die Austria irgendwann in den 1950er-Jahren erinnern", bekannte Fischer. Er habe im Lauf der Zeit auch einige Spieler kennengelernt. "Mir hat der Walter Zeman so unheimlich imponiert als Tormann. Der Spielwitz des Happel war begeisternd, und die Körner-Buben natürlich" - wobei einer der "Körner-Buben", der knapp 89-jährige Alfred Körner, ebenfalls am Spatenstich teilnahm.
Ob Fischer Stadion noch als Präsident besuchen wird können?
Fischer freut sich auf das neue Stadion, dessen Baufortschritt er genau verfolgen werde: "Bis zum 8. Juli 2016, ungefähr bis 12 Uhr, bin ich Bundespräsident." Er sei neugierig, ob die neue Rapid-Heimat bis dahin fertig werde. Das könnte sich ausgehen. Rapid-Präsident Michael Krammer kündigte jedenfalls an, dass das Eröffnungsspiel für Juni oder Juli geplant sei.
Im Vergleich zur alten Heimstätte der Grün-Weißen wird das 53 Millionen Euro teure, in den Vereinsfarben gehaltene Allianz Stadion um 90 Grad gedreht. Die Haupttribüne liegt künftig also im Westen, an sie wird das Hauptgebäude in Form einer Röhre angeschlossen. Laut Krammer sind außerdem 40 Logen und 2.500 Business- sowie VIP-Sitze geplant. Auf die Gastronomie will man ebenfalls höheren Wert legen. Ungeachtet der Tatsache, dass die künftige Beleuchtung in das Stadiondach integriert wird, bleibt ein alter Flutlichtmast gewissermaßen als hoch aufragendes Erinnerungsstück an die "St. Hanappi"-Ära stehen.
"Schatzkiste" unter dem Elfmeter-Punkt vergraben
Andere Andenken werden hingegen unter der Erde verschwinden: Denn eine "Schatzkiste", gefüllt mit diversen Memorabilien – von Steffen Hofmanns Fußballschuhen über ein Stück Tornetz bis zu alten Eintrittskarten – wird im Zuge der Bauarbeiten unter dem neuen Elfmeter-Punkt vor dem Heimsektor vergraben.
Vom Spatenstich, für den auch die gesamte Mannschaft posierte, bis zum bespielbaren Platz wird es noch rund eineinhalb Jahre dauern. Bis dahin wird Rapid weiterhin im Ernst-Happel-Stadion seine Heimmatches bestreiten müssen. Die Kosten von 53 Millionen Euro für die neue Heimat muss der Verein übrigens nicht allein stemmen: Einen großen Brocken schießt der Steuerzahler zu: 20 Millionen Euro kommen aus dem Budget der Stadt Wien.
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