#OpDeathEaters

Anonymous bläst nun zur Jagd auf Kinderschänder

Web
13.02.2015 09:19
Erst die Terrororganisation IS, jetzt Netzwerke von Kinderschändern: Das Hackerkollektiv Anonymous scheint derzeit im Netz einen regelrechten Feldzug gegen das Böse zu führen. Das neueste Projekt: "#OpDeathEaters", zu Deutsch "Operation Todesser", in dessen Rahmen Verbindungen von Pädophilen zur Obrigkeit aufgedeckt werden sollen. Anonymous vermutet, dass pädophile Netzwerke häufig von den Mächtigen geschützt werden.

Den Namen "Operation Todesser" haben die Anonymous-Hacker aus den Büchern und Filmen der "Harry Potter"-Saga ausgeliehen. In der Literaturvorlage handelt es sich dabei um abscheuliche Gestalten ohne Herz, die sich durch besondere Grausamkeit auszeichnen. Für Anonymous gibt es sie auch im echten Leben – in Gestalt von Kinderschändern in höchsten Kreisen, deren gute Verbindungen zur Obrigkeit sie angeblich vor den Konsequenzen ihres Tuns schützen.

Wie "Heise" berichtet, ruft Anonymous nun – wie üblich über ein spektakulär inszeniertes YouTube-Video – zu einer großen Aktion gegen diese Personen auf. Der Hintergedanke: Wenn schon die Behörden nichts ausrichten können, dann vielleicht die geballte Kraft der Netzgemeinde. Allerdings will sich das Kollektiv nicht auf Online-Aktionen beschränken, sondern das Thema auch auf die Straße tragen. Am Freitag hat Anonymous zu weltweiten Protestkundgebungen gegen Kindesmissbrauch aufgerufen.

Auslöser: Systematischer Kindesmissbrauch in England
Auslöser für die Aktion sind vor allem die Kindesmissbrauchsfälle, die England in jüngster Zeit erschüttert haben. Der bekannteste Fall dürfte jener des 2011 verstorbenen TV-Stars Jimmy Savile sein, der im Laufe seines Lebens bis zu 500 Kinder missbraucht haben soll, dafür aber nie zur Rechenschaft gezogen wurde. Aber auch in hohen Kreisen der britischen Politik scheint es einem Bericht des Netzpolitik-Magazins "Telepolis" zufolge Netzwerke Pädophiler zu geben, die sich gegenseitig decken.

Anonymous zieht daraus den Schluss: "Es ist unmöglich, ohne international vernetzte Untersuchungen internationale Ringe zu untersuchen. In Deutschland gibt es selbstverständlich starke Verbindungen zu Fällen in den Niederlanden, Österreich, Osteuropa und überall." Die Bürger aller Staaten seien gefordert, bei der Aufklärung dieser Fälle zu helfen, sagt Anonymous-Sprecherin Heather Marsh.

Anonymous will auf Hacker-Methoden verzichten
Dabei will man bewusst auf die sonst bei Anonymous üblichen Hackermethoden verzichten und stattdessen die ganze Netzgemeinde an Bord holen. Unterstützer werden aufgerufen, Diskussionsgruppen in sozialen Medien zu gründen und möglichst viele Informationen zu sammeln. Diese sollen schlussendlich in einer zentralen Datenbank gesammelt und ausgewertet werden. Die gut vernetzten Täter sollen so vor Gericht gebracht werden und die Folgen ihres Handelns tragen.

"#OpDeathEaters" ist die Nachfolgeaktion einer älteren Anonymous-Aktion, die bereits 2013 startete. Damals hatten die Netzaktivisten unter dem Operationsnamen "#OpGabon" auf systematische Ritualmorde an Kindern im afrikanischen Gabun aufmerksam gemacht. Diesmal sollen Kinderschänder auf der ganzen Welt ins Visier der Ermittler gedrängt werden. Hierzulande wird in den sozialen Medien übrigens auch unter dem Schlagwort "#OpTodesser" über die Anonymous-Aktion gesprochen.

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