Neben dem Zeitdruck sind demnach auch die Flexibilitätsanforderungen gestiegen. Gleichzeitig habe sich das Betriebsklima verschlechtert. Auch sehen sich die Betriebsräte von den Firmenchefs zunehmend übergangen: 21 Prozent der Betriebsräte gaben an, dass sich ihr Einfluss verschlechtert hat, nur 11 Prozent sehen eine Verbesserung.
Mitarbeiter ohne Betriebsrat stärker unter Zeitdruck
Der Untersuchung zufolge federt ein starker Betriebsrat den Druck auf die Mitarbeiter ab. In Unternehmen mit sinkendem Einfluss der Belegschaftsvertreter gaben 87 Prozent einen höheren Zeitdruck an. Eine klare Mehrheit der Betriebsräte sieht die Unternehmen und deren Eigentümer als Gewinner des Strukturwandels in der Arbeitswelt. 59 Prozent der Betriebsräte blicken trotz derzeit schwächelnder Konjunktur optimistisch auf die wirtschaftliche Entwicklung der nächsten fünf Jahre.
Laut den Umfrageergebnissen hat außerdem erst die Hälfte der Unternehmen die seit 2013 gesetzlich vorgeschriebene Evaluierung psychischer Belastung zumindest in Teilen durchgeführt. Lediglich ein Viertel der Betriebe hat auch Maßnahmen gegen psychische Belastungen ergriffen. Kaske forderte die Unternehmen auf, die Evaluierung endlich umzusetzen: "Zwei Jahre Schonfrist sind genug." Von den Arbeitsinspektoren wünscht er sich strengere Kontrollen. "Den Zeigefinger zu heben ist zu wenig", so Kaske, der Personalstand in den Arbeitsinspektoraten müsse aufgestockt werden.
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