Die Sperre des Heimfan-Sektors geht darauf zurück, dass ein Urteil vom 24. November 2014 widerrufen wurde. Damals waren nach den Vorfällen rund um das Wiener Derby am 9. November sowohl Rapid (25.000 Euro) als auch die Austria (35.000) wegen der "Verletzung der Veranstaltungsbestimmungen" sowie der "missbräuchlichen Verwendung von pyrotechnischen Gegenständen" zu Geldstrafen verurteilt worden.
Senat 1: Widerruf von bedingtem Urteil war "zwingend"
Zusätzlich hatte der Senat 1 damals eine bedingte Sperre des Heimfan-Sektors ausgesprochen, sollten Fans von Rapid bis Saisonende erneut gegen das Verbot des Einsatzes von pyrotechnischen Gegenständen verstoßen. "Der (jetzige, Anm.) Widerruf war aufgrund der neuerlichen Vorfälle innerhalb der Probezeit zwingend vorzunehmen. Die nunmehrige Geldstrafe orientiert sich an der Vielzahl der missbräuchlich verwendeten pyrotechnischen Gegenstände und an den zahlreichen einschlägigen Vorstrafen des SK Rapid Wien", wurde Senat-1-Mitglied Norbert Wess von der Bundesliga zitiert.
Rapid legt Einspruch gegen das Urteil ein
Rapid kündigte noch am Montagabend Einspruch an. "Um den wirtschaftlichen Schaden für den Verein möglichst gering zu halten und auch aus Überlegungen zur Sicherheit wird Rapid gegen das bekannt gegebene Urteil Protest anmelden", teilten die Hütteldorfer mit. Die Sperre des Heimfan-Sektors ist damit erst frühestens im März möglich, da Rapid nach der Zustellung des Urteils für seinen Protest 14 Tage Zeit hat.
Wegen des Einsatzes von pyrotechnischen Gegenständen beim jüngsten Auswärtsmatch am vergangenen Samstag in der Südstadt wird von der Bundesliga übrigens ein weiteres Verfahren gegen Rapid nach Vorliegen des vollständigen Spielbeobachterberichtes beim Senat 1 eingeleitet.
Rapid bedauert die Verfehlungen der Fans
Rapid bedauerte die Fan-Verfehlungen im Heimspiel gegen Ried und beim Auswärtsmatch gegen die Admira. "Das sind Aktionen, die der SK Rapid nicht gutheißt", betonte Klub-Geschäftsführer Christoph Peschek. "Wir wissen prinzipiell die Stimmung, die unsere Fans erzeugen, zu schätzen. Fakt ist aber, dass der SK Rapid den Gesetzen, sowie den Regelungen von FIFA, UEFA und Bundesliga unterliegt und sich auch daran zu halten hat."
Gleichzeitig hob Peschek den doppelten Schaden für den Verein hervor. Neben dem finanziellen Verlust könnten auch all jene Anhänger, die sich völlig korrekt verhalten haben, nun mit einem Ausschluss von einem Heimspiel bestraft werden. "Gesetze sind einzuhalten und Aktionen wie bei den letzten beiden Spielen schaden schlussendlich unserem Verein, dessen Wohlergehen für alle Grün-Weißen an oberster Stelle stehen sollte, am allermeisten", appellierte Peschek an die Fans.
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