In der vergangenen Woche hatte es Berichte gegeben, laut denen Nimoy mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht worden sei. Zahlreiche Schauspielkollegen wünschten ihm daraufhin per Internet eine rasche Genesung. Nimoy selbst hatte sich vor vier Tagen zum letzten Mal öffentlich per Kurznachrichtendienst Twitter zu Wort gemeldet: "Das Leben ist wie ein Garten. Vollkommene Momente sind möglich, sie können aber nicht bewahrt werden, außer in der Erinnerung."
William Shatner: "Wie einen Bruder geliebt"
Mit bewegenden Worten nahm kurz nach der Todesmeldung William Shatner Abschied von Leonard Nimoy: "Ich habe ihn wie einen Bruder geliebt", schrieb der Darsteller von "Captain Kirk" auf Twitter. "Wir alle werden seinen Humor, seine Begabung und seine Fähigkeit zu lieben vermissen." Shatner und Nimoy waren als Captain und Commander die Stars von "Raumschiff Enterprise". Beide waren fast auf den Tag genau gleich alt.
Auch US-Präsident Barack Obama würdigte den verstorbenen Schauspieler. "Ich habe Spock geliebt", erklärte der Präsident. "Kühl, logisch, mit großen Ohren und ausgeglichenem Temperament", sei der wissenschaftliche Offizier Mr. Spock ein Beispiel für die "optimistische Zukunftsvision" von "Star Trek" gewesen. "Lange bevor es cool war, ein Nerd zu sein, gab es Leonard Nimoy", fügte der Präsident hinzu.
1931 in Boston geboren
Leonard Nimoy wurde am 26. März 1931 als Sohn jüdisch-orthodoxer Einwanderer aus der Ukraine in Boston geboren, stand schon als Kind auf der Bühne und war vor "Raumschiff Enterprise" ein anerkannter Schauspieler. Ein Star war er nicht. Als Spock wurde er dann so populär, dass "Star Trek"-Erfinder Gene Roddenberry anordnete, keine Vulkanier mehr auftreten zu lassen. Sie hätten nur gegen Spock verlieren können. Durchgehalten wurde das nach Roddenberrys Tod 1991 aber nicht.
In diesem Video können Sie einen Nachruf auf den "Star Trek"-Helden sehen.
Nach der Serie führte Nimoy bei Filmen Regie, etwa bei "Noch drei Männer, noch ein Baby". Er arbeitete als Fotograf und wurde auch in anderen Serien bekannt, von "Kobra, übernehmen Sie" bis "Fringe - Grenzfälle des FBI". Und er sang sogar, und das mit seiner tiefen Stimme gar nicht schlecht.
"Witze über Ohren weniger geworden"
Lange Zeit tat er sich mit dem Abschied von der Serie aber schwer und nannte seine erste Autobiografie sogar provozierend "Ich bin nicht Spock." Irgendwann fand er sich jedoch damit ab. "Wie viele Schauspieler können schon von sich behaupten, dass sie über Jahrzehnte hinweg mit einer bestimmten Rolle identifiziert werden?", sagte er später einmal. "Das ist eine ganz besondere Ehre, wie ich finde. Zum Glück sind die Witze über meine Ohren weniger geworden."
Eine der würdigsten Formen, sich vor Leonard Nimoy ein letztes Mal zu verneigen und gleichzeitig auch von ihm zu verabschieden, wäre wohl mit Spocks bekannter Grußformel: "Live long and prosper", in deutscher Variante etwa "Lebe lang und in Frieden".
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