Stein des Anstoßes ist ein kleines Logo von JTI, das unter unterstützte Veranstaltungen platziert wurde. Dies sei jedoch nach Ansicht der Festspielpräsidentin in keinem Fall als Werbung für Zigaretten und Tabak zu sehen, wie Rabl-Stadler schon damals betonte: "Nicht ein Aschenbecher steht im Festspielhaus, wir sind seit 1996 komplett rauchfrei. Es hängt nicht eine Zigarettenwerbung im Haus. Ich verstehe die Absicht dieses anonymen Anzeigers nicht."
Doch genützt haben auch Proteste nichts: Beamte des Strafamtes folgten der Rechtsmeinung des Bundesministeriums für Gesundheit. Dort wird diese Art der indirekten Werbung als ahndungswürdig angesehen. Mit der Folge, dass den Festspielen eine Strafe von 3.700 Euro ins Haus flatterte - und auch bezahlt wurde.
JTI über Strafzettel verärgert
Die Geldsumme wäre für die Festspiele noch zu verkraften, nicht aber der nun verprellte Sponsor: 600.000 Euro lässt JTI pro Jahr seit 2013 in Salzburg springen, die Oper "Charlotte Salomon" konnte im Sommer 2014 damit uraufgeführt werden. Weitere große Aufführungen folgen.
Das Unternehmen mit 27.000 Mitarbeitern fördert weltweit Museen wie den Prado, den Louvre und die Eremitage in St. Petersburg und war über den Strafzettel alles andere als "amused". Eine Klage und Anfechtung wurde erwogen, aber wieder fallen gelassen. Der Konzern hält sich dazu bedeckt.
"Verlieren einen großen Mäzen als Sponsor"
Doch Fakt ist, JTI wird als Sponsor der Festspiele kommendes Jahr abspringen: "Es ist ein sehr harter Schlag. JTI und die Salzburger Festpiele sind der Auffassung, dass es sich bei dieser Kooperation in keinsterweise um eine verbotene Tabakwerbung handelt. Nichtsdestotrotz hat JTI sich entschlossen den bestehenden Kooperationsvertrag mit den Salzburger Festspielen nicht über das Jahr 2015 hinaus zu verlängern. Wir verlieren einen weltweiten und großen Mäzen als Sponsor, der jährlich 600.000 Euro für die wichtige zeitgenössische Oper beiträgt. Ich bin sehr verwundert über den Bescheid, im ganzen Festspielhaus steht nicht ein Aschenbecher. Ich hoffe, dass wir mit JTI noch einen Weg finden werden", sagt Rabl-Stadler der "Krone".
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