Zwei Tage nach seinem Sturz im Weltcup-Super-G von Kvitfjell musste Lanzinger am 4. März 2008 der linke Unterschenkel amputiert werden. Im Oktober 2011 gab der Abtenauer, der es als Super-G-Dritter 2005 in Beaver Creek in seiner ersten Karriere einmal auf das Weltcup-Podest geschafft hatte, bekannt, dass er in den Behindertensport einsteigt. Bei den Paralympics 2014 in Sotschi/Krasnaja Poljana gewann er Super-G- und Kombinations-Silber, bei den Welttitelkämpfen in Panorama hält er aktuell bei zwei Silbermedaillen in Abfahrt und Super-G, Riesentorlauf und Kombination hat er noch vor sich.
"Ein bisserl was wäre noch drinnen"
"Mit den Resultaten bin ich zufrieden, zwei Medaillen waren das Ziel. Mit der Leistung bin ich nicht ganz zufrieden, ich wollte mich noch weiter steigern, ein bisserl was wäre noch drinnen", meinte Lanzinger, der auch in den nächsten zwei Rennen noch vorne mitfahren will.
Dass sich sein Unfall dieser Tage zum siebenten Mal jährte, habe er sich nicht in seinem Kalender markiert. Da er aber immer wieder darauf angesprochen werde, denke er daran. "Was in diesen sieben Jahren alles passiert ist, das ist wunderschön. Ich habe eine irrsinnige Lebensfreude, habe eine tolle, gesunde, muntere Familie zu Hause. Ich bin beruflich super aufgestellt und der Sport macht Riesenspaß. Ich möchte mit niemandem auf der Welt tauschen. Es sind die positiven Dinge, die überwiegen, wenn ich an diese Geschehnisse zurückdenke."
"Sehr, sehr hoher Genussfaktor"
Trotzdem wird mit leistungsmäßigem Skifahren nun Schluss sein. "Ich habe meine ganze Jugend, das ganze Leben dem Skisport verschrieben. Es war mein großes Ziel, bei WM und Olympia um Medaillen mitzufahren. Ich habe dann gedacht, okay, über den Umweg Behindertensport kann ich das noch einmal machen." In Sotschi habe er sich diesen Traum verwirklicht. "Für mich war der Genussfaktor sehr, sehr hoch. Ich hatte wieder eine irrsinnige Freude und Leidenschaft am Skifahren", meinte er.
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