Der Drang, in sozialen Netzwerken mit besonders spektakulären Urlaubsfotos anzugeben, kann schlimme Folgen haben. Das erfuhren zwei amerikanische Touristinnen in Rom am eigenen Leib. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, entschieden sie sich bei einem Besuch des im ersten Jahrhundert nach Christus erbauten Kolosseums, die antiken Mauern des Bauwerks mit ihren Initialen zu verunzieren und anschließend ein Selfie zu knipsen.
Die Frauen griffen zu einer Münze und ritzten 20 Zentimeter große Buchstaben in die alten Mauern. Passanten beobachteten das Schauspiel schockiert und alarmierten die Polizei, die wenig später am Tatort eintraf und die Frauen verhaftete. Ihnen droht ein Prozess wegen schwerer Sachbeschädigung, bei der Einvernahme durch die römische Polizei zeigten sie sich reumütig. "Das merken wir uns unser Leben lang", sagten sie der italienischen Zeitung "La Republicca".
Wand war nicht so alt wie das Kolosseum selbst
Glück im Unglück für die jungen Frauen: Die Mauer, die sie mit ihren Initialen verunstalteten, war nicht mehr original, sondern stammte von Renovierungsarbeiten aus dem 18. Jahrhundert. Die beschädigte Bausubstanz ist also nicht ganz so antik wie das Kolosseum selbst. Trotzdem reihen sie sich mit ihrer unbedachten Aktion in eine lange Liste unliebsamer Touristen ein, die das Kolosseum mit Ritzereien an der Wand verunstaltet haben. Laut "CNET" haben die italienischen Polizisten auch schon Russen, Brasilianer, Kanadier und Australier wegen der Beschädigung des Kolosseums festgenommen.
Der Fall zeigt, dass bei manchen Menschen im Selfie-Rausch das Hirn aussetzt. Dabei hatten die jungen Amerikanerinnen noch Glück im Unglück: Sie begingen für das vermeintlich perfekte Selfie "nur" eine Straftat. Der Drang zum perfekten Urlaubs-Selfie hat aber auch bereits Menschen das Leben gekostet – etwa ein polnisches Paar, das beim Selfie-Knipsen an einer Klippe in Portugal vor den Augen seiner Kinder in den Tod stürzte.
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