Johann M. wartete am Tatort auf die Beamten und ließ sich widerstandslos festnehmen. Die Mutter von vier erwachsenen Kindern lag mit tödlichen Kopfverletzungen im Haus. In dem beschaulichen Ort im Bezirk Mistelbach herrscht nun Fassungslosigkeit. "Die Franzi war außerordentlich beliebt", schildert eine Nachbarin mit Tränen in den Augen. "Unfassbar, dass ihr Leben ein solch schreckliches Ende nehmen musste."
Schuldenberg angehäuft
Das Paar sei stets auf Sportfesten in der Gemeinde unterwegs gewesen. "Sie waren über Jahre hinweg begeisterte Fußballfans und bei fast jedem Match. Nur in letzter Zeit hat man die beiden immer seltener gesehen", schildert die Neudorferin. Denn hinter der fröhlichen Fassade machte sich langsam Ausweglosigkeit breit.
So hatte sich auch für jenen verhängnisvollen Mittwoch bereits ein Inkassobüro angekündigt. Dass Schulden das Ehepaar letztlich immer mehr gespalten hatten, war in der Gemeinde ein offenes Geheimnis. Doch das Paar bat nicht um Hilfe, sondern schlitterte mehr und mehr in die Misere: Immer öfter sahen Nachbarn, wie Lieferdienste Pakete zustellten, die die 57-Jährige im Internet bestellt haben soll.
"Er war im Verhör voll geständig"
Der wachsende Schuldenberg dürfte zuletzt auch ihm gesundheitlich zugesetzt haben: "Der Johann ist öfter mit Kreislaufzusammenbrüchen ins Krankenhaus eingeliefert worden", erzählt ein weiterer Nachbar. Ein Teufelskreis, der am Mittwoch gegen 8 Uhr ein schreckliches Ende genommen hatte.
Mit den Nerven am Ende, dürfte der Pensionist den schrecklichen Entschluss gefasst haben. Mit einem Maurerfäustel soll er auf seine schlafende Ehefrau eingeschlagen haben. Anschließend rief er bei der Polizei an. Chefinspektor Leopold Etz von der Mordgruppe des LKA Niederösterreich: "Er war im Verhör voll geständig."
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