"Mit einem Zuwachs von 4,4 Prozent im Jahr 2014 hat sich der Anstieg bei der Zahl der Mindestsicherung-Empfänger etwas abgeflacht", versucht die Sprecherin der Wiener Sozial- und Gesundheits-Stadträtin Sonja Wehsely auch etwas Positives in der neuen Sozial-Statistik zu finden.
Jährlich Kosten von 500 Millionen Euro
Die aktuellen Daten müssten jedoch nicht nur die rot-grüne Wiener Koalition, sondern auch die rot-schwarze Bundesregierung alarmieren: Denn die Zahl jener Mitmenschen, die in Wien nur noch mit der Sozialhilfe überleben können, ist in nur einem Jahr erneut um 6.718 auf 160.152 gestiegen, die Jahreskosten dürften bei 500 Millionen Euro liegen.
Zum Vergleich: 2005 wurde an 78.855 Mitbürger Sozialhilfe ausbezahlt. Fünf Jahre später, 2010, bereits an 106.675, dann 2011 an 129.020, 2012 an 144.767 und 2013 an 153.434 Wiener.
In der Statistik fällt auch auf: Nur noch 8,7 Prozent aller Mindestsicherung-Bezieher erhalten die volle Finanzhilfe in der Höhe von 827 Euro. Das heißt, die Anzahl der "Working Poor", also jener Wiener, die trotz eines Jobs nicht auf ein Gehalt von 827 Euro kommen, hat erneut zugenommen – sie bekommen die Differenz ausbezahlt.
Über 130.000 Alleinerzieherinnen leben in Armut
Und: Bereits 80 Prozent aller Mindestsicherung-Empfänger - über 130.000 Frauen - sind alleinerziehende Mütter mit Pflichtschulausbildung. Dazu werden noch 52.300 armutsgefährdete Kinder unterstützt.
Dass die Kontrolle des Mindestsicherung-Systems verbesserungswürdig wäre, wie das die ÖVP bereits des Öfteren kritisiert hat, wird im Rathaus zurückgewiesen.
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