"Krone"-Interview

The Prodigy: “Wir sind Anführer, keine Mitläufer”

Musik
03.04.2015 17:00
Auf neue Studioalben müssen Fans der britischen Breakcore/Electro-Legende The Prodigy meist ewig warten - 2015 ist es aber mit "The Day Is My Enemy" endlich wieder einmal so weit und wie gewohnt hat sich das Trio klanglich nicht wiederholt. In den mondänen Räumlichkeiten des Berliner Soho Hauses haben uns Mastermind Liam Howlett und Frontmann Keith Flint zum entspannten und allürenfreien Talk empfangen. Dabei ging es nicht nur die neuen Sounds der Band, sondern auch um die grassierende Partykultur im DJ-Bereich, britische Pop-Historie und pinke Cadillacs.
(Bild: kmm)

"Krone": Liam, Keith – herzlichen Glückwunsch zu eurem neuen Studioalbum "The Day Is My Enemy". Was als Allererstes auffällt und euch wohl auch am Wichtigsten ist: Das Album klingt zumindest schon einmal ganz anders als alle anderen davor.
Liam Howlett: Ich weiß gar nicht, ob uns selber das so extrem wichtig ist. Am Wichtigsten ist definitiv, dass wir uns stets weiterentwickeln können. Sich selbst zu wiederholen ist langweilig, aber wir sind nicht dafür zuständig, völlig neue Ebenen zu erforschen. Das, was wir machen, müssen wir einfach gut machen. Darauf liegt der Fokus. Die Melodie, die Texte und der Sound müssen passen – das Gesamtpaket eben. "The Day Is My Enemy" ist jedenfalls unser bislang größtes "Band-Album". Das ist uns gelungen.

"Krone": Was war ausschlaggebend dafür, dass ihr so stark wie nie zuvor als Band daran gearbeitet habt?
Howlett: Wir haben eigentlich schon auf dem letzten Album "Invaders Must Die" so gearbeitet, aber da gab es noch mehr Platz zwischen uns und den Songs. Wir haben den Fokus bei diesem Album darauf gelegt, dass es vor allem live einschlagen muss. Die Live-Konzerte sind uns am Allerwichtigsten. Ohne die gäbe es The Prodigy nicht, und so ist das Album für die Konzerte geschrieben und nicht für Charts oder das Radio.

"Krone": Ihr habt schon vor mehr als fünf Jahren an den ersten Songs für das Album geschrieben. Eine ziemlich lange Zeit.
Howlett: Ich habe 2012 mein iPhone und damit auch fünf Songs zerstört. (lacht) Wir waren also schon ziemlich weit. Mein Gefühl hat mir gesagt, dass die Songs und Ideen darauf nicht so gut waren, wie sie sein könnten, und meinem Bauchgefühl habe ich schon immer vertraut. Ich bin mittlerweile froh, dass ich wieder meinen Instinkten gefolgt bin. Der einzige Track, der von damals überlebt hat und auf dem Album ist, ist "Rok-Weiler". Den haben wir auch schon live gespielt und er waren vielen Leuten bekannt. Mit "The Day Is My Enemy" sind wir aber glücklich wie nie zuvor, weil sich alles so gut und passend für uns anfühlt.

"Krone": Würdet ihr euch als Perfektionisten bezeichnen? Es gehört schon Ausdauer dazu, bereits gesammelte Ideen wieder zu verwerfen und neu los zu starten.
Keith Flint: Definitiv, das musst du auch sein. Wenn du dich auf den Bühnen dieser Welt präsentierst, musst du Weltklasse sein. Das hat jetzt nichts mit einem großen Ego zu tun, aber du kannst nicht einmal erfolgreich sein und dich dann von diesem Erfolg tragen lassen. Du musst einfach immer fokussiert und hungrig bleiben. Wir sind definitiv Perfektionisten – wenn wir etwas von uns wissen, dann das. Du wirfst nicht umsonst ein bereits halb fertig durchdachtes Album weg – da gehört schon auch die nötige Dosis Ehrgeiz dazu. Mit halbgaren Sachen haben wir uns noch nie zufriedengegeben.

"Krone": Die Textzeile "The Day Is My Enemy, The Night Is My Friend" auf dem Titelsong zeigt die Richtung schon mal gut an. Zudem habt ihr auf dem Cover einen überlebensgroßen Fuchs, der durch die Straßen streift. Ist euer neues Werk ein Stadtalbum und eine Ode an das Nachtleben?
Howlett: Das stimmt schon. Es geht hauptsächlich darum, was nachts passiert, weil es auch uns betrifft. Die Gegend auf dem Cover symbolisiert die USA und der Fuchs hat seinen Weg verloren und ist in der Stadt gelandet. Dort, wo er nicht sein sollte. Es gibt nichts, was The Prodigy und uns besser repräsentieren würde. Die Musik von uns lebt einfach in der Nacht, all unsere Auftritte sind nachts und immer, wenn die Menschen viel Spaß haben und den tristen Alltag vergessen, geschieht das ebenfalls in der Nacht. Die Band besteht quasi nur in Verbindung mit der Nacht. Die letzten drei Monate des Aufnahmeprozesses habe ich mir dafür auch immer nur die Nächte um die Ohren geschlagen, um meinen Geist an das Konzept anzupassen. Bei insgesamt zehn Monaten Arbeit am Album war ich vom Alltag gelangweilt und wollte einfach mehr Intensität in die letzten Stufen des Prozesses legen. Diese Intensität fand ich nur in der Nacht. Du hast dort so viele Möglichkeiten und agierst auch ganz anders. Du achtest auf die Stadt und bemerkst, dass dort so viel passiert – aber total anders als tagsüber. Das hat mich sehr stark inspiriert. Das ist jetzt sicher nichts bahnbrechend Neues, aber ich habe es genossen. Ich hatte anfangs sehr viel Spaß am Schreiben, aber irgendwann in der Mitte wurde ich frustriert. Dann musste ich eben etwas ändern.

"Krone": Rein vom animalischen Aspekt her finde ich die Wahl des Fuchses sehr interessant. Die meisten Bands würden für das Repräsentieren der Nacht wohl einen Wolf verwenden.
Howlett: Das liegt auch an London. Ich lebe ja dort und sehe nachts sehr oft Füchse durch die Stadt streifen. Am Ende der Arbeiten am Album hatten wir noch immer kein Cover und auch keinen Titel – nur die Songs an sich. Ein Fuchs war auch immer in der Nähe unseres Studios, ist dort immer wieder aufgetaucht. Ich habe mir dann bei den Heimfahrten vom Studio immer so verrückte Gedanken gemacht, wie der Fuchs als Einzelgänger wohl agieren würde. Weshalb er hier immer wieder auftaucht. Für mich hat er in Verbindung mit der Nacht Sinn gemacht und ein Freund aus Neuseeland, Nick MacFarlane, hat dann mehrere Cover-Optionen gemacht. Das fertige Produkt hat uns dann alle sofort begeistert – es war die perfekte visuelle Umsetzung für das Album.

"Krone": Euer Album hat auch einen österreichischen Touch, weil ihr mit Künstler Moritz Resl zusammengearbeitet habt, der für das Artwork eurer Single "Wild Frontier" verantwortlich zeichnete.
Howlett: Das Foto ist etwa 100 Jahre alt und wir haben einfach den Stil gemocht, wie er es verändert hat. Ich habe zuerst das Bild gesehen und dann ein paar meiner Freunde befragt, die sich in dieser Branche bewegen. Wir haben dann zum Glück Moritz gefunden. Wir haben ihn einfach gefragt, ob wir das Bild verwenden könnten, weil es so großartig aussieht und perfekt zum Konzept passte. Ich hoffe, wir werden wieder zusammenarbeiten.

"Krone": Du hast im Vorfeld gesagt, das Album könnte man am besten als "brutal" beschreiben. Woher kommt all die Wut und der Zorn?
Howlett: Ich würde mich nicht als wütende Person bezeichnen, aber jeder von uns trägt diese Seite in sich. In unserer Band gibt es das seit dem ersten Tag und du siehst es vor allem in der Performance. Die alten Prodigy-Songs klangen nicht ganz so brutal, aber heute spiegelt sich diese Sound-Brutalität in vielen Bereichen wider. Die Musik, die uns umgibt oder die Welt, in der wir leben, fordern förmlich diesen Sound. Wir wollten einen Strich hinter der elektronischen Musik ziehen, die derzeit gemacht wird. Es ist alles Popmusik und wir wollten so weit wie möglich davon weggehen. Ich kann dir nicht sagen, welche Musik wir machen, aber es ist auf jeden Fall elektronisch. Ich finde, dass viele elektronische Musiker, aber auch Rap-Musiker heute aus den falschen Gründen ein Stück Pop integrieren wollen. Deren Job wäre es, ein Album zu schreiben, dass dich in seiner Wucht umarmt. Zumindest ist das unser Ansatz.

"Krone": Eine Kritik an der Partykultur und die kaum mehr handgemachte elektronische Musik hört man im Song "Ibiza" raus, den ihr mit den Sleaford Mods gefertigt habt. Steigt da Wut oder Hass auf, wenn ihr seht, mit wie viel weniger Aufwand viele Künstler viel mehr Geld machen können als ihr?
Howlett: Möglicherweise ja, aber Hass ist etwas zu weit gegriffen. Die Lyrics attackieren nicht Ibiza als Insel, sondern sind eher in giftiger Art und Weise auf Dinge gerichtet, die wir mit eigenen Augen dort gesehen haben. Der Song dient auch als Aufwecksignal. Es ist nicht so, dass es uns jetzt extrem wichtig wäre, aber die fehlende Kreativität vieler Produzenten ist erschreckend. Wie kann man glücklich damit sein, immer dieselben Sounds und dieselbe Formel zu verwenden und sie nicht leicht abzuändern? Wir machen uns eher lustig darüber. Wir sind aber mit vielen DJs wie Carl Cox oder Sven Väth gut befreundet. Wir hauen nicht alle in einen Topf, meinen aber ein paar bestimmte, an die sich der Text genau richtet.

"Krone": Über David Guetta etwa scherzt und vermutet man ja, dass er auf die Bühne geht, alle Sounds bereits vorproduziert hat und mit einem USB-Stick die Massen in Verzückung bringt.
Flint: Das ist so faul. Wir wollen jetzt nicht die Gegensprecher dieser Kultur sein, denn je mehr wir über dieses Thema reden, umso stärker wird man uns in diese Richtung stoßen. Wir sind aber auf keinem Kreuzzug, denn diese Leute sind uns einfach nicht wichtig genug.
Howlett: Den Namen David Guetta hast du jetzt ins Spiel gebracht. Wir bevorzugen es, keine Namen zu nennen, denn die Angesprochenen wissen ohnehin, dass sie gemeint sind.
Flint: Mich nervt diese Faulheit und dieses Schielen auf den Kommerz. Alles, was wir dem Publikum liefern, erarbeiten wir uns selbst und kontrollieren es im Vorfeld. Manche Künstler sollten einfach etwas weniger Zeit in Instagram investieren, aber dafür mehr in ihren Sound. Da wäre so oft so viel mehr drin – das ist aber meine persönliche Meinung. Nicht die von The Prodigy gesamt.
Howlett: Schau dir einfach auf YouTube "When Will The Bass Drop?" von der "Saturday Night Live"-Show an. Gib einfach "EDM Skit" ein. Es ist einfach eine Verarschung gegen all diese DJs, die auf der Bühne nichts machen müssen und das Publikum zuckt trotzdem total aus. Der Typ sieht ein bisschen wie David Guetta aus. (lacht) Der springende Punkt ist – der Witz beinhaltet so viel Wahrheit, dass es fast schon traurig ist.

"Krone": The Prodigy hatten schon immer eine besondere Punk-Mentalität. Wie viel von eurer "DIY"-Mentalität habt ihr nach 25 Jahren Bandkarriere noch?
Howlett: Mehr als je zuvor. Das liegt eben an solchen DJs – das fordert uns nur noch stärker heraus, unseren eigenen Weg durchzuziehen. Unsere Musik folgt einer Reaktion und ich könnte niemals ein Album schreiben, wenn es mir eine Plattenfirma auftragen würde. Das ist nicht Punk. Ich weiß auch nicht, warum das Wort Punk so oft falsch verwendet wird. Aber das "Do It Yourself"-Prinzip passt perfekt zu uns – es zieht sich durch wirklich alles, was wir als Band machen. Egal ob Sound, Song, Text, Live-Performance. Alles entspringt unseren eigenen Ideen und Vorstellungen.

"Krone": Zudem muss man euch absolute klangliche Eigenständigkeit attestieren. Und das seit mittlerweile 25 Jahren, was nicht vielen Bands gelingt.
Flint: Das zeigt eindeutig, dass wir Anführer und keine Mitläufer sein wollen. Wir haben immer unseren Kopf durchgesetzt und alles lief immer ohne großen Plan ab. Wir wissen ja selber nicht genau, wie wir es so weit gebracht haben. (lacht) Wenn jemand die Formel für diesen Erfolg kennt – dann bitte, benutzt sie selbst. Wir haben nämlich keine Ahnung.
Howlett: Die Band hat immer viel Wert darauf gelegt, sich zu entwickeln. Vor allem auch live – seit "Invaders Must Die" haben wir auch unsere Liveshow und das Equipment verändert. Das hilft stark, sich gut zu entwickeln und auch spontan agieren zu können. Wir spielen unsere Musik live so gut, wie wir können, wollen aber gar keine traditionelle Band sein. Wir leben in einer Welt, die auch voll von Hip-Hop und Rock ist – aber das lässt sich schwer erklären. Wir sind aber glücklich darüber.

"Krone": Ihr seid auch die womöglich einzige elektronische Band, die seit Jahren Rock- und Metal-Festivals headlined. Fühlt ihr euch dort wohl, obwohl ihr stilistisch immer noch artfremd seid?
Howlett: Das Publikum erlaubt uns das ja erst. Die Leute aus diesen Genres sehen das Wilde und Harte in unserer Musik und das zeigt doch besser als überall anders, wie offen die Menschen heutzutage sind. Vor vielen Jahren wäre es für uns unmöglich gewesen, in Deutschland auf einem Rock-Festival zu spielen. Das hat sich zum Glück geändert. Ich mag das sogenannte "Rock-Publikum" oder "Alternative-Publikum", weil bei ihm einfach viel mehr Action passiert. Die Leute sind offener dafür, sich selbst gehen zu lassen und die Show zu genießen. Das elektronische Publikum verläuft sich allzu schnell im kommerziellen Bereich. Bei elektronischen Festivals spielen wir oft vor Leuten, die fast schon Angst haben, sich auszudrücken, und nur herumstehen. Es ist interessant, all das zu beobachten.

"Krone": Für euch war immer auch der visuelle Aspekt wichtig. Nicht nur bei den Liveshows, sondern auch bei euren Videos. Für das Video zu "Smack My Bitch Up" hat es Ende der 90er-Jahre unendlich viele Kontroversen gegeben. Kann man heute noch mit Videos provozieren?
Howlett: Zumindest nicht auf natürlichem Weg. Ich mag aber zum Beispiel, wie es Die Antwoord machen. Die machen wirklich interessante Videos, die fast schon eine eigene Kunstform sind und sogar in der heutigen Zeit noch für Aufregung sorgen. Daran sind wir aber nicht interessiert, solche Videos waren nie unser Anspruch. Auch damals hatten wir nie die Intention zu provozieren, die Menschen waren einfach allgemein viel sensibler. Wir wollten Videos machen, die gegen alles gehen, und uns hat das Spaß gemacht. Wir haben unsere Videos nie so kontrovers oder erschreckend gefunden. Nimm doch nur Marilyn Manson her. Der hat vor etwa 20 Jahren die ganze Welt erschreckt und heute kräht kein Hahn mehr danach. Es ist aber auch nicht unser Job, die Provokation zu jagen. Wir fokussieren uns lieber auf die Musik und unsere Shows.

"Krone": Im Video zu eurer Single "Nasty" wird der sich durch euer Werk ziehende Fuchs von Jägern verfolgt – mit einem paralysierenden Blick verwandelt der Fuchs die Jäger dann aber auch in Füchse. Welche Botschaft steckt hinter diesem Werk?
Howlett: Keine wirkliche. Für uns zählen in erster Linie die Musik und die Liveshows. Dann kommen erst Sachen wie Artwork oder Videos. Bei Videos haben wir auch nicht die volle Kontrolle. Wenn du eine Idee jemandem anvertraust, hoffst du oft, dass was Ordentliches daraus wird. Wenn es gut geht, repräsentiert es den Song. Wir haben bislang Videos für "Nasty" und "Wild Frontier" veröffentlicht und für mich sind das zwei zusammenhängende Teile. Wir wollten einfach Videos machen, die es bislang noch nie gab. Das war uns das Wichtigste. Das Video zu "Nasty" erweckt das Album-Cover zum Leben. Man kann eben sagen, die Jäger werden zu Gejagten, aber es gibt keine besondere Botschaft dazu.
Flint: Die Botschaft ist bei uns niemals direkt, sondern soll auch Vorstellungskraft und Fantasie der Hörer anregen. Jeder soll sich selbst seinen Reim daraus machen. Ich will ja auch nicht, dass mir Leute sagen, was ich zu tun habe.

"Krone": The Prodigy wurden immer mit großspurigem Hedonismus assoziiert. Wie wichtig ist euch der Hedonismus heute noch?
Howlett: Aus dieser Ecke kommen wir und den Hedonismus wird man uns auch nie nehmen können. Wir kommen aus der Rave-Kultur und insofern ist er in uns eingebettet. Er zieht sich durch unsere Musik und unsere ganze Performance. Er gehört zu den frühesten Dingen, die uns geformt haben.

"Krone": Nachdem die Liveshows euch selbst am wichtigsten sind – ist es schwierig, sich immer wieder selber neu zu erfinden und das Erlebnis eines Prodigy-Konzerts zeitgemäß anzupassen?
Flint: Das haben wir gar nie bewusst versucht, denn die Frische ziehen wir aus unserer Musik. Wir können nur wiedergeben, was wir sind.
Howlett: Keith ist nicht David Bowie oder irgendwer anderes. Wir sind unsere eigenen Persönlichkeiten, Leiter der Musik. Wir sichern quasi die Einflüsse von außen und projizieren sie in unsere Musik.
Flint: Popstars verstecken sich oft hinter Fassaden – wir aber sind echt. Wir könnten auch gar nicht anders. Einen pinken Cadillac in Flammen aufgehen zu lassen ist geniale Selbstinszenierung, aber wir sind zu aggressiv für so etwas. Vor allem das neue Album, das die Leute von der Bühne aus direkt treffen wird. Wir ziehen unsere Frische fast ausschließlich aus unserer Musik und deren Aggressivität.

"Krone": Liam, du hast in Interviews betont, dass du The Prodigy gerne als so wichtiges britisches Kulturgut wie die Sex Pistols oder The Clash sehen möchtest.
Howlett: (lacht) Es ist einfach irrsinnig witzig, wie sich diese Story verbreitet hat. Das ist einfach ein Zitat aus einer interessanten Konversation, die ich einmal mit einem Journalisten des "Guardian" führte. Es ging darum, dass wenn jemand von der 90er-Jahre-Musik aus England redet, es immer nur um Brit-Pop geht. Oasis hier, Blur da. Die elektronische Musik wurde zu wenig repräsentiert. Ich sagte nur, dass der Brit-Pop und britische elektronische Musik im selben Licht erstrahlen sollten. Unser Genre war nicht weniger populär. Ich bin aber nicht heiß darauf, irgendwelche Awards abzustauben, das ist mir völlig egal. Ich wurde da einfach etwas falsch zitiert, mehr nicht. Mir würde es nur gefallen, würde man der elektronischen Bewegung von damals dieselbe Aufmerksamkeit zuteilwerden lassen würde, wie dem Brit-Pop. The Prodigy sind eine wichtige Band. Wir sind immer noch da, schreiben immer noch neue Musik und sind immer noch relevant. Ich sehe eine Linie zwischen der Musik aus den 70er-, 80er- und 90er-Jahren. Und auf dieser Linie bewegen wir uns – irgendwo.

The Prodigy sind zudem eine der drei Headliner des diesjährigen Frequency-Festivals, das vom 20. bis 22. August im St. Pöltner Green Park stattfinden wird. Festivalpässe und Tickets erhalten Sie unter 01/960 96 999 oder im "Krone"-Ticketshop.

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