Statistik 2014

Zahl der Flüchtlinge aus Syrien verzehnfacht

Österreich
10.04.2015 16:33
Im Vorjahr sind in Österreich 34.070 illegale Einwanderer aufgegriffen worden - um 24 Prozent mehr als noch im Jahr 2013. Das geht aus dem Schlepperbericht 2014 des Bundeskriminalamts (BK) hervor. Besonders die Zahl an syrischen Staatsbürgern stieg dabei dramatisch an und verzehnfachte sich im Vergleich zum Jahr 2013 - und das trotz immenser Kosten für eine Schleppung. So müssen Syrer bis zu 12.000 Euro zahlen, um nach Österreich zu gelangen.

Syrische Flüchtlinge können sich die horrenden Preise für die Schleppungen offenbar auch leisten. "Bei Schiffspassagen von Afrika nach Europa wurden teilweise 'Abladungen' registriert. Das heißt, Afrikaner wurden wieder vom Schiff gebracht, weil die Schlepper Syrer mitnehmen konnten. Die Syrer zahlen mehr", schilderte Oberst Gerald Tatzgern, der Leiter des Büros für Menschenhandel und Schlepperei im BK, am Freitag.

Rückgänge bei Pakistanern und Tschetschenen
Neben den Syrern waren laut BK auch bei Somaliern, Eritreern und Kosovaren Steigerungen von mehreren Hundert Prozent zu beobachten. Auffallend ist auch der Zustrom aus dem Irak (siehe Grafik).

Starke Rückgänge gab es hingegen bei Menschen aus Pakistan, der Russischen Föderation (Tschetschenien), Indien, Algerien und Marokko. Laut Tatzgern dürfte sich der Trend 2015 bei den Steigerungsraten nach den ersten Beobachtungen fortsetzen. Aktuell sehe man auch wieder steigende Zahlen bei den Einreisenden aus Afghanistan.

Auch Zahl der Schlepper stark gestiegen
Starke Steigerungsraten gab es laut BK auch bei den angezeigten Schleppern. Von 352 im Jahr 2013 erhöhte sich die Zahl im Vorjahr auf 511. Was die Nationalität der Schlepper betrifft, wird die Statistik von ungarischen Staatsbürgern mit 64 Verdächtigen angeführt, gefolgt von Serben (56) und Syrern (34).

Von den mehr als 34.000 Aufgegriffenen wurden nach den Erkenntnissen der Ermittlern 20.768 geschleppt, der Rest dürfte auf eigene Faust eingereist sein. Mehr als zwei Drittel aller illegalen Einwanderer kamen dabei über Italien (51,6 Prozent) und Ungarn (34,4 Prozent) nach Österreich. Als Hotspots der Aufgriffe gelten Wien, Innsbruck-Land und Neusiedl am See.

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