Es ist offensichtlich schwer, sich dem Fantasy-Abenteuer zu entziehen. Mit Sicherheit ist "Game of Thrones" zurzeit die meistgesehene und -diskutierte Serie der Welt.
Rund 18 Millionen Zuschauer sitzen pro Folge gebannt vor den Bildschirmen und warten auf neue Wendungen. Und eine Fülle von Figuren und Handlungssträngen sorgt immer wieder für Spannung und vor allem dafür, dass die Fans nicht genug kriegen können.
Seit 2011 zieht das blutgewaltige Mittelalter-Epos nun schon die Zuseher in ihren Bann. Und wird immer erfolgreicher. Was als Romanreihe mit dem Titel "Das Lied von Eis und Feuer" 1993 von George R. R. Martin begann, ist durch die TV-Umsetzung des Bezahl-Senders HBO mittlerweile zu einem globalen Massenphänomen geworden. Über 55 Millionen Bücher wurden verkauft – die meisten davon wohl erst seit dem TV-Start. Der Versuch, das Fantasy-Genre einem breiten Publikum schmackhaft zu machen, ist mehr als gelungen. Der Autor ist mittlerweile unter Druck, die Fortsetzungen rechtzeitig fürs TV fertig zu schreiben.
Im Gegensatz zu oft gleich gestrickten Fantasy-Romanen mit einem tapferen Helden, der für das Gute kämpft, dabei Drachen erschlägt und bis ans Ende seiner Tage glücklich mit der hübschen Prinzessin lebt, ist bei "Game of Thrones" das Böse nicht immer eindeutig. Die Serie lebt sogar von dem Fehlen einer zentralen Hauptfigur, von komplizierten Verwandtschaftsverhältnissen und parallel laufenden Erzählsträngen, die trotzdem überschaubar bleiben, und natürlich von viel nackter Haut und noch mehr blutigen Gemetzeln.
Ein wenig zu viel von den beiden Letztgenannten, urteilen viele Kritiker. Selten ist in einem TV-Format so viel Blut geflossen, werden ständig Köpfe aufgespießt und sind derart viele Brüste zu sehen – pro Folge, versteht sich. Aber das garantiert scheinbar den Erfolg. "Grundsätzlich ist 'Game of Thrones' ein Märchen für Erwachsene", sagt der Medienpsychologe Professor Peter Vitouch zum Phänomen, und weiter: "Sich in so eine brutale Märchenwelt zu denken und zu flüchten, in der jegliche zivilisatorischen Regeln der heutigen Zeit über Bord geworfen werden, fasziniert. Das Bedrohliche zieht uns an. Es ist wie eine Geisterbahnfahrt in die Vergangenheit."
Mit einem Budget von sechs Millionen Dollar pro Episode ist sie auch eine der teuersten Serien aller Zeiten. Es soll ja tatsächlich Leute geben, die noch keine einzige Folge gesehen haben. Zum Beispiel jene, die nur ORF 1 und ORF 2 sehen.
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