Ein Teil der Gruppe war vorangegangen, die zwei Nachzügler wurden von der Unwetterfront erfasst. Bis auf Koblmüller und die Wienerin schafften es die übrigen Mitglieder der Gruppe noch, vor dem starken Schneesturm in eine Schutzhütte zu flüchten.
Überlebende kehren am Sonntag heim
Die Linzer Expeditionsagentur "Bergspechte", die Koblmüller gegründet, seine Anteile im Sommer 2014 aber an eine deutsche Firma verkauft hatte, bestätigte die "Krone"-Recherchen. Geschäftsführer Winfried Flossdorf sagte betroffen in einer ersten Stellungnahme: "Ja, es ist etwas bei der von Edi Koblmüller angeführten Gruppe passiert." Die Befragungen durch die Behörden in Georgien seien noch im Gange.
Die Überlebenden seien wohlauf und werden bis zu ihrer Heimkehr am Sonntag von einer georgischen Agentur betreut, berichtete Flossdorf. Der dramatische Vorfall wurde am Freitagvormittag auch von Martin Weiss, dem Sprecher des österreichischen Außenministeriums, bestätigt.
Alpinistische Meisterleistung in der Cho-Oyu-Südostwand
Koblmüller, ein Freund von Bergsteigerlegende Reinhold Messner, gehörte zu den bekanntesten und erfahrensten Bergsteigern Österreichs - mit fünf Achttausender-Besteigungen und vielen Erstbegehungen in den Anden und in Asien galt er als Pionier. Sein größter Erfolg war die Alpinstil-Erstbegehung der Südostwand des 8.201 Meter hohen Cho Oyu im Himalaya.
Koblmüller verlor am Berg auch Frau und Sohn
Koblmüller, der erst am 10. April seinen 69. Geburtstag gefeiert hatte, überlebte in seiner Laufbahn mehrere Lawinenabgänge, musste aber auch schwere Schicksalsschläge verkraften: 1999 starb sein ältester Sohn Michael, ebenfalls Alpinist, im Alter von 24 Jahren bei einem Lawinenabgang im Karakorum. 2003 verunglückte seine Ehefrau Elisabeth beim Klettern in Salzburg tödlich: Bei einer Übung an einer Kletterwand in Uttendorf schlug sie mit dem Kopf auf dem Boden auf und erlag danach im Landeskrankenhaus Salzburg ihren Verletzungen. Sie wurde 56 Jahre alt.
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