Sexparty-Skandal

Chefin der US-Drogenfahndung tritt zurück

Ausland
22.04.2015 06:29
Nach dem Skandal um Orgien von Beamten mit von Drogenkartellen bezahlten Prostituierten tritt die Leiterin der US-Drogenbekämpfungsbehörde zurück. Michele Leonhart gebe ihren Chefposten bei der DEA Mitte Mai ab, teilte US-Justizminister Eric Holder am Dienstagabend in Washington mit.

Der Minister würdigte die Verdienste Leonharts, die die Behörde seit 2007 geleitet hatte. Als erste Frau auf dem Posten sei sie "eine Wegbereiterin für Gleichberechtigung und eine Inspiration für unzählige andere" gewesen.

Die DEA war unter Druck geraten, nachdem Ende März in einem Bericht des Justizministeriums enthüllt wurde, dass sich US-Drogenfahnder von Rauschgiftkartellen Sexpartys hatten bezahlen lassen. Der Bericht macht keine genauen Angaben zum Ort, laut "Washington Post" fanden die Feiern jedoch in Kolumbien statt. Sieben Beamte der Drogenbekämpfungsbehörde gaben ihre Teilnahme an den Partys zu und wurden mit Disziplinarstrafen belegt.

Partys mit Prostituierten
Über Jahre hätten kolumbianische Drogenfahnder demnach für ihre US-Kollegen in deren Appartements Partys mit Prostituierten organisiert. Die DEA-Agenten hätten laut dem Justizministerium wissen müssen, dass die Prostituierten von den örtlichen Kartellen bezahlt würden. Kolumbianische Polizisten sagten außerdem aus, dass mindestens drei DEA-Agenten in Führungspositionen Geld, Geschenke und Waffen von Kartellmitgliedern erhalten hätten.

Holder schickte diesen Monat ein Memo an die rund 113.000 Mitarbeiter seines Ministeriums, in dem er an sie appellierte, nicht mit Prostituierten zu verkehren.

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