Mit dem laut Hallervorden "satirisch" gemeinten Sager, er führe die Romy gerne "heim ins Reich" griff der Komiker tief in den Fetttopf. Hallervorden gewann für seine Rolle im Film "Honig im Kopf" den Preis für den beliebtesten Schauspieler. Mit dem Slogan "Heim ins Reich" warben Nationalsozialisten einst unter anderem für den Anschluss Österreichs an Deutschland. André Heller antwortete darauf mit den Worten "Ich fand das nicht in Ordnung, was Du gesagt hast. Laudator Michael Ostrowski meinte beschwichtigend: "Didi wollte wahrscheinlich nur reich ins Heim gehen."
"Schwarzer Humor kann leider nicht allen gefallen"
Am Sonntag reagierte Hallervorden dann auf die Aufregung rund um seinen Sager bei der Gala. "'Heim ins Reich' habe ich extra als Satire angekündigt", schrieb er auf seiner Facebook-Seite. "Warum bitte wird darum so ein Wirbel gemacht? Für mich leider unverständlich! Für die die den Humor haben: Vielen Dank! Für die die ihn noch nicht aufbringen konnten: Ich empfehle das als Witz zu sehen, denn als solcher ist er gemeint, schwarzer Humor kann leider nicht immer allen gefallen", so Hallervorden weiter.
Hannelore Elsner beliebteste Schauspielerin
Im Mittelpunkt des Film- und Fernsehpreises standen am Samstag jedoch die Romy-Publikumspreise, die auf Basis von Publikumsabstimmungen via Internet und per Post in insgesamt sieben Kategorien vergeben wurden. Zur beliebtesten Schauspielerin Kino/TV-Film wurde dabei Hannelore Elsner gewählt, die die Romy wegen eines Engagements aber nicht selbst entgegennehmen konnte.
In den Kategorien beliebteste Schauspielerin und beliebtester Schauspieler Serie/Reihe gewannen die bekannten "Tatort"-Darsteller Nora Tschirner, die in Weimar Kriminalkommissarin Kira Dorn spielt, sowie Axel Prahl, der den Münsteraner Kriminalhauptkommissar Frank Thiel gibt. "Ich freu mich irrsinnig, echt ohne Scheiß", meinte Prahl.
Auszeichnung für Football-Kommentatoren bei Puls 4
Eine Überraschung gab es in der Kategorie Info/Sport/Kultur. Dort setzten sich Walter Reiterer und Michael Eschlböck, die für den Privatsender Puls 4 Woche für Woche die National Football League covern und so den Österreichern das Wesen des American Football näher bringen, gegen ORF-Info-Kapazunder wie Christian Wehrschütz oder Peter Resetarits durch.
Als Meister der Publikumsmobilisierung stellte sich einmal mehr auch Guido Maria Kretschmer heraus. Der Modedesigner, der bei der diesjährigen Romy-Gala etwa die Kleider für Moderatorin Barbara Schöneberger oder "Vorstadtweiber"-Mimin Maria Köstlinger lieferte, gewann für das Vox-Format "Shopping Queen" wie schon im Vorjahr die goldene Romy in der Kategorie Unterhaltung/Talk/Doku-Soap. Die Romy in der Kategorie Show ging an Daniel Hartwich, der für den Privatsender RTL etwa die Tanzshow "Let's Dance" und das Dschungelcamp "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" moderiert. Hartwich gewann die Kategorie überraschend gegen ORF-Stars wie Armin Assinger, Mirjam Weichselbraun, Oliver Pocher oder Andi Knoll und Alice Tumler.
Akademiepreis für "Vorstadtweiber"-Produzenten
Neben den Publikumspreisen wurden bei der Romy-Gala auch noch von einer Jury und den bisherigen Romy-Preisträgern ermittelte Akademiepreise verliehen. Dabei wurden die "Vorstadtweiber"-Produzenten Oliver Auspitz, Andreas Kamm und Kurt J. Mrkwicka mit einer Romy in der Katagorie bester Produzent TV-Film ausgezeichnet. Die Macher der erfolgreichen ORF-Serie wurden von Mitgliedern der "Vorstadtweiber"-Crew wie der hochschwangeren Gerti Drassl, Maria Köstlinger oder Juergen Maurer begleitet. Die Kategorie bester TV-Film ging an die Produktion "Männertreu". Der Schauspieler und Regisseur Til Schweiger gewann für seinen Streifen "Honig im Kopf" gleich zwei Romys: für beste Regie sowie bester Produzent Kinofilm.
Weitere Akademie-Romys waren bereits am Donnerstag vergeben worden. Dabei holte der ORF für die "ZiB 2 History" den Preis der Romy-Akademie, ATV erhielt für Martin Thürs Polittalk "Klartext" den Preis der Jury. Die Kategorie "Beste Programmidee" ging für die Start-up-Show "2 Minuten 2 Millionen" an Puls 4, ein weiterer Jury-Preis für den "Österreich Blick" an den Wiener Regionalsender W24 und Moderatorin Eva Pölzl. Der Filmproduzent Carl Spiehs erhielt für das Lebenswerk eine Akademie-Romy in Platin.
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