Panisch meldete sich eine besorgte Person aus dem persönlichen Umfeld des Mädchens bei den Behörden: Melek wolle in den Dschihad nach Syrien reisen - mit ihrem um acht Jahre älteren Mann Giorgi G., mit dem sie nach islamischem Recht verheiratet sei. Eine Alarmierung, die man seitens der Exekutive mehr als nur ernst nahm, nicht zuletzt, weil der Gatte bei den Behörden bereits aktenkundig ist.
Laut einem Justiz-Insider beschäftigt der gebürtige Georgier mit österreichischer Staatsbürgerschaft die Behörden bereits seit Jahren. Schon 2011 war er mit einem 16-Jährigen in Richtung Al-Kaida-Lager im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet aufgebrochen. Auch damals blieb Giorgi G. die Reise an die syrische Front aber verwehrt: Er flog 2012 in Pakistan mit gefälschtem Visum auf.
"Mangel an stichhaltigen Beweisen"
Er wurde verhaftet und Monate später an Österreich ausgeliefert - wo man ein Terrorverfahren einleitete, das jedoch von der Justiz (wie so oft) im vergangenen Jahr eingestellt wurde. Vermutlich "aus Mangel an stichhaltigen Beweisen". Wenig überraschend hat sich Giorgi G. folglich nicht vom Weg des Terrors abbringen lassen.
Donnerstag, 8.25 Uhr, wollte G. dann mit der 16-jährigen Melek abheben. Erst per Flieger nach Istanbul, in die Heimat des Mädchens, dann weiter nach Syrien, wo er die Al-Kaida-nahe Al-Nusra-Front unterstützen wollte. Doch wieder wurde es nichts aus dem Leben an der Front. Ermittler checkten das Paar rechtzeitig vor dem Abflug wieder aus.
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