Umstrittene Tour

Russische “Nachtwölfe” legten in Wien Kranz nieder

Österreich
02.05.2015 20:24
Mitglieder der russischen Motorradfahrer "Nachtwölfe" sind am Samstagabend in Wien angekommen. Die Biker hatten auf ihrer umstrittenen Tour von Moskau nach Berlin zuvor in Bratislava Station gemacht. Nach ihrer Ankunft in Wien legten die rund 20 Motorradfahrer vor 500 Schaulustigen am Heldendenkmal der Roten Armee auf dem Schwarzenbergplatz einen Kranz in Gedenken an das Kriegsende vor 70 Jahren nieder.

Laut Polizei gab es keinerlei Zwischenfälle. Unmittelbar nach ihrer Einreise nach Österreich wurden die Biker einer frendenrechtlichen Kontrolle unterzogen und durften danach ihre Fahrt nach Wien fortsetzen, wo sie um 19.20 Uhr am Schwarzenbergplatz eintrafen. Dort wurden sie neben Vertretern der russischen Botschaft von einer bunten Gruppe aus in Österreich lebenden Russen, Russland-Sympathisanten, Friedensaktivisten, Bikerkollegen und zahlreichen Touristen empfangen.

"Ich unterstütze die Gruppe, weil sich das so gehört", sagte ein österreichischer Motorradfan. Dabei gehe es gar nicht um die Ideologie der "Nachtwölfe". "Wir gedenken der Soldaten, die den Frieden, den wir jetzt haben, ermöglicht haben", sagte eine in Wien lebende Russin. Um 19.50 Uhr löste sich die Versammlung wieder auf.

Auf dieser Route wollen die "Nachtwölfe" von Moskau nach Berlin reisen. (Bild: Krone Grafik)
Auf dieser Route wollen die "Nachtwölfe" von Moskau nach Berlin reisen.
Die "Nachtwölfe" in Bratislava (Bild: Oliver Papacek)
Die "Nachtwölfe" in Bratislava
Die "Nachtwölfe" in Bratislava (Bild: Oliver Papacek)
Die "Nachtwölfe" in Bratislava
Die "Nachtwölfe" in Bratislava (Bild: Oliver Papacek)
Die "Nachtwölfe" in Bratislava
(Bild: Peter Tomschi)

Umstrittene Tour durch halb Europa
Die dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nahestehenden "Nachtwölfe" wollen mit einer umstrittenen Tour von Moskau nach Berlin an den 70. Jahrestag des Sieges der Sowjetunion über Hitler-Deutschland erinnern. Polen hatte die Aktion als Provokation kritisiert und den Bikern die Einreise verweigert. Auch Deutschland hatte mehrere Visa der Rocker annulliert. Die Slowakei und Österreich sehen das lockerer bzw. abwartender. Einige "Nachtwölfe" sollen jedenfalls die Grenze in die EU passiert haben, teils auf Flughäfen.

Die Maßnahmen gegen die "Siegestour" haben russische Kritik nach sich gezogen und offensichtlich dazu geführt, dass ein großer gemeinsamer Motorradkonvoi nicht zustande gekommen ist.

Berlin letzte Station der Reise
Nach dem Besuch in Wien wollen die Biker gemäß ihrer ursprünglichen Planung nach Berlin weiterfahren. Weitere Mitglieder des Biker-Klubs wurden nicht nur in Ungarn, sondern auch in Polen und Tschechien gesichtet. Ein "Nachtwolf" nahm an einer Kranzniederlegung in Budapest teil. Die Beziehungen zwischen der EU und Moskau sind wegen der russischen Politik in der Ukraine-Krise derzeit äußerst belastet und angespannt.

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