Unfassbar! Die Tragödie hat sich bereits am 16. Februar um 1 Uhr früh unbemerkt am Ortsplatz des 5400-Einwohner-Marktes ereignet: Der Wirt (54) und ein paar Gäste erinnern sich daran, wie der geschiedene Pensionist angeheitert bezahlt, sich angezogen und verabschiedet hatte. Wie er aus der Gaststube in das Vorhaus gewankt war, wo er dann die WC- mit der Kellertür verwechselt hat. Und über die Stufen sechs Meter tief abgestürzt ist. Niemand hörte das Poltern, einen Schmerzensschrei, einen Hilferuf - keiner ging nachschauen.
Draußen herrschte damals das bekannte Eis- und Schneechaos: In diesen Tagen wurde der verwehte Heimweg und der zugefrorene Hörschingerbach mehrmals erfolglos abgesucht. Polizisten und Feuerwehrleute mussten befürchten, dass der alkoholisierte Abgängige gestürzt und erfroren sei, der Tote eingeschneit worden wäre. Aber auch ein Verbrechen konnte nicht ausgeschlossen werden, weil Paschinger vor seinem Verschwinden eine größere Summe abgehoben hatte. Die letzte Hoffnung, den Verschollenen noch lebend zu finden, waren Zeugenaufrufe mit Fotos in den Medien - doch niemand hatte irgendwo Erwin Paschinger gesehen.
Nun fand der Wirt die Leiche im Keller, den er im Oktober das letzte Mal betreten hatte: Er hatte damals einen Schlauch hinuntergetragen, den er am Wochenende heraufholen wollte. Als er die unversperrte Tür öffnete und das Licht aufdrehte, machte er die grausige Entdeckung.
Die eingesteckte Brieftasche bewies den Kriminalisten, dass Paschinger weder überfallen noch abgestiert worden war. Die Obduktion ergab, dass das Sturzopfer sofort tot gewesen sein dürfte: Genickbruch.
Foto: SID f. OÖ
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