Die Wissenschaftler der kanadischen Universität verglichen die Gehirnströme und Augenbewegungen von Videospielern mit jenen von Nichtspielern, während sie in einem virtuellen 3D-Labyrinth nach Gegenständen suchten. Dabei fanden die Forscher heraus, dass Testpersonen, die häufig spielten, in rund 81 Prozent der Fälle für die Navigation nicht wie sonst üblich den Hippocampus, sondern ein Areal im Gehirn namens Nucleus Caudatus nutzten, das unter anderem für die Kontrolle willkürlicher Bewegungen verantwortlich zeichnet. Bei den Nichtspielern machten dies nur 42 Prozent.
"Seit über einem Jahrzehnt hat die Forschung gezeigt, dass Videospieler eine bessere visuelle Aufmerksamkeit besitzen. Unsere aktuelle Studie bestätigt erneut diese Annahme. Wir haben aber auch herausgefunden, dass sich Videospieler bei der Navigation in einem viel größeren Ausmaß als Nichtspieler auf den Nucleus Caudatus verlassen", wird Gregory West von der Universität Montreal von der britischen "Daily Mail" zitiert.
"Allerdings wissen wir aus früheren Studien, dass es bei Menschen, die auf Nucleus-Caudatus-basierte Navigationsstrategien zurückgreifen, weniger Gehirnmasse und -aktivität im Hippocampus gibt", führt West fort. Das wiederum könne die "Integrität des Hippocampus" verringern und zu neurologischen Störungen wie Alzheimer, aber auch zu Depressionen und Demenz führen. Um die Ergebnisse zu bestätigen, sei aber weitere Forschungsarbeit nötig.
Anlass zur Sorge geben die Ergebnisse den Forschern dennoch. Ihren Angaben zufolge verbringt ein typischer Jugendlicher bis zum Alter von 21 Jahren bereits 10.000 Stunden mit Videospielen.
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