Alles ausspioniert

Mafia installierte in Stadt Überwachungskameras

Ausland
23.05.2015 16:10
In der mexikanischen Stadt Reynosa an der Grenze zu den USA hat ein Drogenkartell 39 Kameras installiert, mit der Einwohner und Sicherheitskräfte überwacht wurden. Die meisten Kameras seien an Strom- und Telefonmasten gefunden worden, teilten die Behörden des Bundesstaates Tamaulipas am Freitag mit.

Unter anderem waren die Kameras auf Gebäude gerichtet, die von Armee, Marine, Staatsanwaltschaft und Polizei genutzt werden, aber auch auf große Boulevards und Einkaufszentren.

Kurz vor einem Besuch von Präsident Enrique Pena Nieto entfernten die Sicherheitskräfte demnach die Kameras (siehe Bild). Während der Aktion von Polizei und Armee entfernte und deaktivierte aber auch das Kartell selbst 18 Kameras, wie die Behörden weiter mitteilten.

Die von der Mafia installierten Überwachungskameras wurden abgebaut. (Bild: APA/EPA/TAMAULIPAS COORDINATION GROUP)
Die von der Mafia installierten Überwachungskameras wurden abgebaut.

Die Kameras wurden online gesteuert und übermittelten ihre Bilder kabellos. Reynosa ist eine Hochburg des Golf-Kartells, von dem zuletzt zahlreiche Mitglieder festgenommen worden waren.

Drogenkriminalität: 80.000 Tote seit 2006

Seit dem Jahr 2006 wurden in Mexiko mehr als 80.000 Menschen im Zusammenhang mit der Drogenkriminalität getötet, weitere 22.000 gelten als vermisst. Erst am Freitag gab es wieder Dutzende Tote. Seit dem Amtsantritt von Präsident Nieto im Dezember 2012 wurden mehrere Drogenbosse getötet oder - wie Joaquin Guzman, der Chef des mächtigen Sinaloa-Kartells - festgenommen.

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