Die tolle Abfahrt durch den ungesicherten Skiraum der Variante „Schönberg“ endete am Wochenende für den Analytiker Jürgen S. (31) aus Krems (Niederösterreich) mit einem Desaster. Der an sich ortskundige Wintersportler übersah die hinter einem Hügel versteckte, 15 Meter breite und vierzig Meter tiefe Doline und stürzte hinein. Sein Begleiter bemerkte den Vorfall zunächst einmal nicht. Als Jürgen S. aber nicht mehr auftauchte, alarmierte der besorgte Mann zuerst den Pistendienst. Bei einer gemeinsamen Suche konnte der Vermisste nicht entdeckt werden, deshalb wurde drei Stunden nach dem Verschwinden des Mannes die Bergrettung in Obertraun alarmiert.
Nach fünf Minuten Tourengeher entdeckt
Zufällig war der Obertrauner Fluglehrer Ralf Reiter (27) von der Ramsauer Flugschule „Aufwind“ mit einem Schüler und Bergretter am Stützpunkt Krippenstein. Reiter erklärte sich spontan bereit, bei der Suche mitzuhelfen und schwang sich mit seinem Gleitschirm in die Lüfte: „Ich hab´ mich an die äußerste Spur am Hang gehalten. Nach fünf Minuten Flug hab´ ich am Dolinenrand einen Ski gesichtet“, berichtet der Schutzengel. Zeitgleich kamen zwei Bergretter aus Rottenmann (Steiermark) den Hang hinab. Ralf Reiter: „Als erstes haben wir geschaut, ob der Tourengeher noch ansprechbar ist. Er hat gesagt, dass es ihm halbwegs gut geht, aber dass ihm kalt ist. Deshalb haben wir ihm gleich eine Jacke hinuntergeworfen.“
Der Obertrauner Bergrettungsdienst konnte den Abgestürzten mittels Mannschaftszug und Bergedreieck aus der Doline bergen. Jürgen S. hatte Prellungen an Oberkörper und Brustkorb erlitten. Er wurde vom Hubschrauber „Martin 3“ ins Bad Ischler Spital geflogen.
Foto: Bergrettung Obertraun
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