"Auf die Idee kam ich, weil ich schon lange mal einen Fallschirmsprung machen wollte, für einen echten aber dann doch zu wenig mutig war", erklärte der Initiator des Projekts, Horst Eidenberger vom Institut für Softwaretechnik und Interaktive Systeme der TU, in einer Aussendung. Um das Gefühl des Schwebens zu simulieren, wurde ein "Jumpcube" mit einem ausgeklügelten Seilsystem konstruiert. Dieses fängt den "Springer" - unabhängig vom Körpergewicht - nach dem Absprung auf, hält ihn waagrecht in Schwebe und sorgt auch für die richtige Position nach "Entfaltung" des virtuellen Fallschirms.
Viel Rechenpower notwendig
Für den etwa dreiminütigen "Sprung" aus 15.000 Metern Höhe trägt man Kopfhörer und eine 3D-Brille, die hochauflösende Bilder der Stadt Wien anzeigt. Hunderte Gigabyte an Daten und viel Rechenpower sind notwendig, damit die Brille je nach Blickrichtung das richtige Bild anzeigt. Um den Sprung so realistisch wie möglich zu machen, steuert der Computer auch Ventilatoren an, die den Gegenwind simulieren. Sogar die Nässe beim Fall durch Wolken wird fühlbar, indem Wasser in den Wind gesprüht wird.
Weil die TU Wien in diesem Jahr ihren 200. Geburtstag feiert, wurde in den Fallschirmsprung auch eine Reise durch die Geschichte des Hauses eingebaut. Man fällt dabei durch ein Zeittor ins Jahr 1815, fliegt an Porträts wichtiger Absolventen und Professoren vorbei und erfährt über die Kopfhörer Wissenswertes über Meilensteine der TU-Geschichte. Nachdem sich der virtuelle Fallschirm geöffnet hat, schwebt man über den Stephansdom zum Karlsplatz, kann Wände durchdringen und landet im Kuppelsaal der TU Wien - vor dem virtuellen Abbild von TU-Rektorin Sabine Seidler.
Die Wissenschaftler haben bereits viele weitere Ideen für ihren "Jumpcube". Aus dem Fallen könnte Fliegen werden, das man selbst steuern kann. Auch Firmen könnten sich damit auf originelle Weise präsentieren.
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