Bereits am Sonntag soll Christopher Lee im Londoner Chelsea and Westminster Hospital seinen Leiden erlegen sein, berichten Familienangehörige dem "Telegraph". Dort wurde der Schauspieler seit drei Wochen wegen Atemwegsbeschwerden sowie einer Herzinsuffizienz behandelt. Seinen 93. Geburtstag Ende Mai habe Lee bereits im Spital gefeiert.
Lees Ehefrau Birgit Kroencke, mit der er mehr als 50 Jahre verheiratet war, hat laut Informationen des "Telegraph" die Todesnachricht so lange zurückgehalten, bis sie die engsten Familienmitglieder über das Hinscheiden des Schauspielers informieren konnte. Eine Sprecherin des Schauspielers kommentierte die Todesnachricht am Donnerstag nicht. Die Familie wünsche das so, sagte sie. Londons Bürgermeister Boris Johnson würdigte den Verstorbenen als "einen der größten britischen Schauspieler" und "Meister des Makabren".
Von Queen geadelt - mehr als 300 Filmrollen
Lange Zeit wurde Christopher Lee, der von Queen Elizabeth II. 2009 zum Knight Bachelor geadelt wurde und sich seitdem "Sir" nennen durfte, mit seiner Darstellung des "Dracula" assoziiert und hatte mit diesem Image auch zu kämpfen. Das hielt ihn aber nicht davon ab, eine Weltkarriere hinzulegen.
Insgesamt war der am 27. Mai 1922 in London geborene Lee in mehr als 300 Rollen auf der Leinwand zu sehen. Unter anderem spielte er im James-Bond-Film "Der Mann mit dem goldenen Colt" den Francisco Scaramanga, den Count Dooku in "Star Wars" und war als Zauberer Saruman in der "Herr der Ringe"-Trilogie sowie zuletzt in dieser Rolle auch in den "Hobbit"-Filmen zu sehen.
"Werde Filme drehen, so lange ich lebe"
Bis zuletzt hatte der groß gewachsene Charakterkopf Filmpläne. Nicht nur einmal gab er zu verstehen, dass er an einen Ruhestand nicht im Entferntesten denke: "Je älter ich werde, umso mehr Rollenangebote erhalte ich", hatte er vor einigen Jahren am Rande einer Unicef-Gala in München erklärt - und nachgesetzt: "Ich werde Filme drehen, so lange ich lebe." Und auch seine musikalischen Vorlieben hat er noch im hohen Alter verfolgt: Erst 2013 erschien das letzte Metal-Album "Charlemagne: The Omens of Death".
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