Germanwings-Drama
Lubitz suchte im Web nach tödlichen Medikamenten
Die Ermittlungen ergaben dem Bericht zufolge zudem, dass Lubitz, der 2009 nach einer Depression seine Fliegerausbildung wieder aufnahm, bis Ende 2014 offenbar nicht ernsthaft krank war. In den entsprechenden Patientenakten finde sich kein Hinweis auf eine Rückkehr der psychischen Erkrankung oder gar auf eine Tendenz zum Suizid. Erst im Dezember 2014 habe er offenkundig psychische Probleme bekommen.
Lubitz war daher nach Auffassung des zuständigen französischen Staatsanwalts fluguntauglich. Der Co-Pilot sei niedergeschlagen, instabil und psychisch krank gewesen, sagte Staatsanwalt Brice Robin am Donnerstag in Paris. "Er war nicht mehr in der Lage, ein Flugzeug zu fliegen", so Robin. Lubitz sei im März an zehn Tage krankgeschrieben gewesen. In den vergangenen fünf Jahren habe er 41 verschiedene Ärzte konsultiert, im letzten Monat vor dem Absturz seien es sieben Besuche gewesen.
Ermittlungen auch gegen Lufthansa und Germanwings
Der französische Staatsanwalt kündigte indirekt Ermittlungen auch gegen Lufthansa und Germanwings an. Er werde drei Untersuchungsrichter beauftragen, wegen fahrlässiger Tötung zu ermitteln. Es gebe aber bisher keinerlei Beweise, dass Germanwings oder die Muttergesellschaft Lufthansa Informationen über den aktuellen Gesundheitszustand des 27 Jahre alten Co-Piloten gehabt hätten. Vor der Pressekonferenz hatte Robin mehrere Stunden lang Angehörige der Opfer in Paris über den Stand der Ermittlungen informiert.
Die Maschine der Lufthansa-Tochter Germanwings war am 24. März auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf in den französischen Alpen zerschellt. Alle 150 Insassen kamen ums Leben. Den Ermittlungen zufolge ließ Co-Pilot Lubitz den Airbus in den französischen Alpen absichtlich abstürzen. Den Flugkapitän hatte Lubitz zuvor aus dem Cockpit ausgesperrt.
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