Zehn Seiten widmete das Nachrichtenmagazin "Spiegel" der Story über den seltsamen Lobbying-Club des kasachischen Autokraten Nasarbajew (75): Rechtsanwalt Lansky (seine Kanzlei vertrat auch Natascha Kampusch) steht im Mittelpunkt der Story. Und mit ihm Alfred Gusenbauer: Er soll politische Top-Prominenz für das Netzwerk angeworben haben - vom deutschen Ex-Innenminister bis zum Ex-Präsidenten der EU-Kommission. Und er soll auch versucht haben, den früheren deutschen Kanzler Gerhard Schröder zu gewinnen.
Die Jahresgage für Gusenbauer: 400.000 Euro. Das alles sollen 700.000 Mails belegen, die nun beim "Spiegel" gelandet sind. "Diese E-Mails wurden von einem früheren Mitarbeiter der Kanzlei gestohlen und an den 'Spiegel' verkauft", so Gusenbauer im "Krone"-Interview.
Doris Schröder-Köpf zu Arztbesuch geraten
Er verstehe "absolut nicht", warum ihm seine Tätigkeit vorgeworfen werde: "Ich bin Privatmann, ich setze mich erfolgreich für die Entwicklung Kasachstans ein. Natürlich hat das Land keine Westminster-Demokratie - aber es gibt keine politischen Gefangenen." Dass er Gerhard Schröder unter Druck gesetzt habe, ebenfalls für Kasachstan zu lobbyieren, bestreitet Gusenbauer: "Wer Gerhard Schröder kennt, weiß doch, dass er sich nie unter Druck setzen lässt."
Und wie war das mit den "unerfreulichen Telefonkontakten", die ihm jetzt die Noch-Gattin Schröders, Doris Schröder-Köpf, vorwirft? "Diese Frau hat ja mich angerufen. Die zog wild vom Leder. Ich fragte, ob sie ärztliche Betreuung benötige. Die zwei sollen sich das bitte untereinander ausmachen."
Für die Grünen ist die Kasachen-Causa "sicher nicht so harmlos", sagt Sicherheitssprecher Peter Pilz: "Der Ex-Kanzler schadet auch dem Ansehen der Republik." Gusenbauer soll alles offenlegen, fordert Pilz: "Was war bitte seine Leistung?"
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