Einzigartige Aktion

Polizisten üben mit Asylwerbern im Straßenverkehr

Österreich
16.06.2015 10:00
Inmitten all der Diskussionen rund um die Asylproblematik hat die steirische Gemeinde Judenburg am vergangenen Sonntag eine bislang einzigartige Aktion gestartet: Die örtliche Polizei führte mit Asylwerbern ein Radfahrsicherheitstraining durch. Diese Initiative soll nicht nur zur Verkehrssicherheit, sondern auch zum gesellschaftlichen Miteinander beitragen.

"Beim Abbiegen Handzeichen zu geben, Verkehrszeichen richtig zu deuten und Gefahrensituationen rechtzeitig einschätzen zu können, mag für viele selbstverständlich sein. Für Menschen, die aus anderen Ländern kommen, ist es das nicht - und das hat weniger mit Absicht oder Rücksichtslosigkeit, sondern vielmehr mit Unwissen und Unsicherheit zu tun", erklärte Gruppeninspektor Rudolf Pöschl.

42 Asylwerber nahmen an Training teil
Gemeinsam mit Elisabeth Stefan, der Leiterin der örtlichen Grundversorgungsstelle "Haus Murtal", initiierte Pöschl am Sonntag das erste Radfahrsicherheitstraining. An dem etwa zweistündigen Training nahmen 42 Asylwerber freiwillig teil. Zunächst wurden den Teilnehmern in einem Theorieteil, der von Englisch und Arabisch sprechenden Helfern unterstützt wurde, die Verkehrszeichen erklärt. Anschließend wurde auf dem Verkehrsübungsparcours der nahe gelegenen Volksschule Lindfeld die Praxis geübt.

Der Trainingsparcours (Bild: Landespolizeidirektion Steiermark/Maximilian Ulrich)
Der Trainingsparcours
Theoretischer Unterricht (Bild: Landespolizeidirektion Steiermark/Maximilian Ulrich)
Theoretischer Unterricht
"Zeugnisübergabe" nach dem Training mit Rudolf Pöschl (li.) (Bild: Landespolizeidirektion Steiermark/Maximilian Ulrich)
"Zeugnisübergabe" nach dem Training mit Rudolf Pöschl (li.)

Flüchtlinge waren "mit Enthusiasmus dabei"
"Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sehr interessiert, mit Enthusiasmus dabei und haben viel hinterfragt. Aus meiner Sicht trägt eine derartige Maßnahme viel dazu bei, die Verkehrssicherheit - sowohl für Asylwerber als auch für Einheimische - zu verbessern, Berührungsängste auch der Polizei gegenüber abzubauen und grundsätzlich das Miteinander innerhalb der Gesellschaft zu fördern", so Pöschl. Weitere Übungseinheiten sollen schon bald folgen.

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