Seit wenigen Tagen haben die Studenten der Utah Valley University die Wahl: Möchten sie im Stiegenhaus rennen, gehen oder lieber gehen und dabei SMS schreiben? Für alle Fälle gibt es nun eigene Spuren auf den Stiegen.
"Wenn Sie 18- bis 24-jährige Studenten auf dem Campus haben, deren Blicke beim Gehen an ihren Smartphones kleben, dann prallen Sie fast immer irgendwo in irgendwen, das ist die Natur der Welt in der wir leben", sagte Uni-Kreativdirektor Matt Bambrough.
Sinn und Zweck der SMS-Spur sei jedoch weniger, die Studentenströme in geregelte Bahnen zu lenken, erläuterte Bambrough. Vielmehr ginge es darum, die Aufmerksamkeit der Studenten zu erregen und sie auf diese Art wissen zu lassen, "dass wir wissen, wer sie sind und woher sie kommen."
Zahl der Unfälle durch abgelenktes Gehen steigt
Dennoch entwickelt sich abgelenktes Gehen durch Smartphones immer mehr zu einem ernsten Problem. Einer bereits 2012 veröffentlichten Studie des Pew Research Center zufolge sind 50 Prozent der Smartphone-Nutzer schon einmal mit einer anderen Person kollidiert, weil diese gerade in ihr Smartphone vertieft war.
Gut ein Viertel (23 Prozent) der Nutzer gab an, selbst schon einmal in eine andere Person oder gegen ein Hindernis gelaufen zu sein, weil sie auf ihr Smartphone geschaut hatten. Bei einer Umfrage zwei Jahre zuvor waren es noch lediglich 17 Prozent gewesen.
Einer Untersuchung der Ohio State University zufolge hat sich der Anteil von Fußgängerunfällen, die auf die Handynutzung zurückgehen, von 2005 bis 2010 mehr als verdoppelt. Demnach mussten 2010 über 1.500 Passanten ins Krankenhaus, nachdem sie beim Gehen auf ihrem Handy getippt oder mit diesem telefoniert hatten.
Sprechende Busse gegen surfende Fußgänger
In Portland im US-Staat Oregon experimentiert man daher mit sprechenden Bussen, die abgelenkte Fußgänger warnen sollen. Aus Lautsprechern, die an den Bussen installiert sind, ertönen Sätze wie "Fußgänger, der Bus biegt ab".
Einer Touristin in Australien hätte dies allerdings auch nichts genützt. Sie musste im vergangenen Dezember von der Polizei aus dem Wasser gefischt werden, weil sie beim Surfen mit ihrem Smartphone vom Pier ins Meer gefallen war.
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