"Das Wasser sprudelt sowieso, glaubt man in der Bevölkerung. Doch wenn man sich nicht um die Trinkwasserquellen kümmert, kann es unangenehme Überraschungen geben", sagt Chemiker Bernd Jenewein von der Arge Umwelt-Hygiene. Das private Institut führt für den Staat regelmäßig Trinkwasser-Kontrollen durch.
Mehr Sicherheit, aber auch mehr Aufwand
Die neue Trinkwasserverordnung (derzeit in Begutachtung) dürfte einige Neuerungen bringen. Mit noch mehr Sicherheit, aber auch noch mehr Aufwand. "Die Radioaktivität von Quellen wurde seit Jahren nicht mehr untersucht. Dabei geht es nun auch um das gasförmige Radon", erklärt Jenewein. Betroffen sind Gebiete mit Granitgestein (enthält Uran, das beim Zerfall Radon freisetzt). Ein Beispiel dafür ist das Ötztal. Und daher wurde Radon schon in Kellern von Häusern in Umhausen festgestellt. Die Arge Umwelt-Hygiene misst die Radioaktivität nicht selbst, sondern muss die Proben extern weitergeben. Für die Gemeinden teuer: 800 Euro pro Test lautet eine grobe Schätzung.
Düngung und Schwermetalle als Probleme
Mit den Gemeindevertretern diskutierte das Institut gestern in Innsbruck auch über andere Probleme bei Quellen. "Nicht zu unterschätzen", mahnt Jenewein, "ist der Bewuchs im Quellgebiet". Wurzeln von Sträuchern können oft metertief in Hänge eindringen und Wasser verunreinigen. Auch die Düngung naher Felder oder Spuren von Schwermetallen (durch Erzadern im Berg und früheren Bergbau) sind Gefahren. Pestizide spielen in Tirol keine große Rolle, aber es sind nun 82 zu untersuchende Substanzen (bisher 57) auf der Liste. Der Aufwand steigt . . .
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